92 Prozent für Rot-Rot-Grün
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Volontäre der öffentlich-rechtlichen Sendeanstaltungen wählen rot-rot-grün. Die bürgerliche Mitte findet sich kaum mehr wieder in den Redaktionen. Wenn aber die größte Medienmachtkonzentration Deutschlands derart einseitig links formiert ist, dann wächst in der Gesellschaft Misstrauen gegenüber Medien insgesamt. Sind die Öffentlich-Rechtlichen zu staatsnah?

Junge Journalisten der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten sind es, die sich 2020 politisch immer mehr in Richtung grün ausrichten. 60 Prozent der künftigen Medienmacher sind weiblich, 30 Prozent haben einen Migrationshintergrund. Die meisten von ihnen, 95 Prozent, bringen einen Studienabschluss mit und kommen aus einem Akademikerhaushalt. Die Journalisten von morgen sind zudem keine Landeier, sondern rekrutieren sich aus den Großstädten mit über 100.000 Einwohnern, vorzugsweise aus Berlin oder München.
Laut Umfragen von „Die Welt“ und „Journalist verortet sich die neue Generation an den Schreibtischen der Redaktionen eindeutig politisch links-grün. Junge Volontäre von ARD und Deutschlandradio würden mehrheitlich, immerhin mit 57,1 Prozent die Grünen wählen. Die LINKE schläge mit 23,4 Prozent und die SPD mit 11,7 Prozent zu Buche, also 92,2 Prozent wäre demnach links-grün. Dies steht im Gegensatz zur mittlerweile 15 Jahre andauernden Regentschaft der CDU unter Angela Merkel. Für die Kanzlerin liegt der Stimmenanteil nur bei 3 Prozent. Die Liberalen kommen gar auf 1 Prozent. Säßen die jungen Journalisten im Parlament wäre ein rot-rot-grünes Bündnis der Favorit. Das hat auch Auswirkungen auf das Vetrauen in die Medien selbst bzw. in die Objektivität der Bereichterstattung.
Das Vertrauen in die Medien ist gesunken
Die Vertrauenskrise der Republik hat in nicht geringem Maße damit zu tun, dass bei ARD und ZDF seit Jahren politische Bevormundung gepflegt wird. Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift “Journalist” berichtet von einer Untersuchung, dass 92 Prozent der ARD-Volontäre Grün-rot-rot wählen. Die bürgerliche Mitte findet sich kaum mehr wieder in den Redaktionen.
Wenn aber die größte Medienmachtkonzentration Deutschlands derart einseitig links formiert ist, dann wächst in der Gesellschaft Misstrauen gegenüber Medien insgesamt. Wenn linksverschrobene Verschwörungstheoretiker oder rechtsextreme Dumpflinge Deutschlands Medien als kollektive “Lügenpresse” diffamieren, dann ist das natürlich demagogisch und eine Lüge in sich selbst. Gleichwohl spaziert die Vokabel so verdächtig erfolgreich durchs Land, weil sie ein weiträumiges und wachsendes Misstrauen der Bevölkerung zu ARD und ZDF direkt anspricht.
Nach einer Studie von infratest dimap (im Auftrag der Zeit) hat mittlerweile die klare Mehrheit der Deutschen, insgesamt 60 Prozent, wenig (53 Prozent) oder gar kein (7 Prozent) Vertrauen in die Medien. Auch das Allensbacher Institut für Demoskopie misst, dass sich nur ein knappes Drittel der Bevölkerung in den Medien “ausgewogen” informiert sieht, fast die Hälfte der Bevölkerung empfindet die Berichterstattung als “einseitig”.
Sind die Öffentlich-Rechtlichen zu staatsnah?
Sehr viele Bundesbürger (44 Prozent) halten heute ernsthaft unsere Medienlandschaft sogar für “von oben” gesteuert. Das wirft die Frage auf, in welchen Teilen unseres Medienbetriebes das womöglich in Teilen der Fall ist. Ist unser öffentlich-rechtliches Mediengeflecht, das die Meinungsbildung im Land maßgeblich bestimmt, vielleicht zu mächtig, dominant und bevormundend? Ist dieses System aus politischen Partei-Interessen nicht schlichtweg zu staatsnah, wie es das Verfassungsgericht bereits angemahnt hat?
Ist es für die Meinungsvielfalt nicht schädlich, wenn dieses super-alimentierte System jedes Jahr mehr als 8 Milliarden Euro an Zwangsbeiträgen erhält, hingegen freie, unabhängige Medien wie die FAZ oder die Süddeutsche Zeitung wirtschaftlich schwer leiden? Sollten wir das ZDF nicht besser privatisieren und aus den Fängen der Parteien endlich befreien? Verstehen sich unsere Öffentlich-Rechtlichen zu sehr als bevormundende Volkserzieher und Super Nannys eines rot-grünen Zeitgeistes? All diese Fragen können nun in einer offenen Debatte über die Zukunft von ARD und ZDF diskutiert werden. Das Stoppschild von Magdeburg ist womöglich heilsam.