Daher hat sich der Kanzler entschlossen, Verteidigungspolitik zur Chefsache zu machen. Christine Lambrecht ist faktisch entmachtet, der amtierende Verteidigungsminister heisst Olaf Scholz. Die Noch-Verteidigungsministerin hat nichts mehr zu sagen, weil sie in ihrer Amtszeit noch nie etwas Substantielles zu sagen hatte. Ihre Auftritte im Zusammenhang mit der Spende von 5000 Helmen für die Soldaten der Ukraine haben sie zum Gespött in der ganzen Welt gemacht. Ihre instinktlose Bemerkung, der Chef oder die Chefin des Verteidigungsressorts müsse nicht unbedingt die Dienstgrade der Militärs kennen, hat ungläubiges Kopfschütteln nicht nur im politischen Berlin erzeugt.
Es gibt eine Reihe von Ministerinnen und Ministern, die plötzlich in ein Ressort katapultiert werden, von dem sie genauso wenig Ahnung haben wie der Durchschnittsbürger auch.
Von der noch amtierenden Verteidigungsministerin unterscheiden sich diese Politiker jedoch dadurch, dass sie sich Tag und Nacht in die neue Materie einarbeiten, den Sachverstand ihrer Fachleute anzapfen und sich nach kurrzer Zeit mit ihrer Aufgabe identifizieren. Auf diese Weise ist es dann immer wieder möglich, diese durch Regional- und Geschlechterproporz unselig erzeugten politischen Rekrutierungszwänge noch halbwegs erträglich auszugleichen. Nicht jedoch bei Christine Lambrecht! Sie interessiert sich nicht für ihre Aufgabe und bringt das auch zum Ausdruck.
Unsere Soldaten haben schon viele Fehlbesetzungen an der Spitze erlebt, eine solche allerdings noch nicht.
Geballte Inkompetenz und notorische Uneinsichtigkeit bilden eine fatale Mischung, die die Verteidigungsministerin zu einer täglich grösser werdenden Belastung für die Ampel-Koalition wie für das ganze Land werden lässt. Der Kanzler hat das längst erkannt. Er hat die Ministerin entmachtet und tut nun das einzig Richtige: Er trifft die Entscheidungen für die Bundeswehr selbst. Dabei stimmt er sich engstens mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Eberhard Zorn ab.
Christine Lambrecht darf noch umsetzen, was Scholz entschieden hat. Frau Ministerin, machen Sie diesem Drama ein Ende, treten Sie endlich zurück!