Reinhard Schlieker
Autoren Exposé

Reinhard Schlieker

Der langjährige Wirtschaftsjournalist und Autor Reinhard Schlieker bringt einen breiten Fernsehhintergrund mit. 1991 ist Schlieker in die Redaktion des ZDF-Heute-Journals eingetreten. Im Jahr 2000 wechselte er in die Finanzredaktion des ZDF mit Livemoderationen von der Frankfurter Börse in den aktuellen Nachrichtensendungen. Für Millionen Fernsehzuschauer ist Schlieker das seriöse Gesicht der deutschen Börse. 2001 veröffentlichte er das Buch „Zwischen Reibach und Ruin“. Während der Finanzkrise 2008 arbeitete er zeitweise im Team des ZDF-Studios New York und ab 2010 des ZDF-Studios Washington mit. Schlieker war zuvor für den deutsch-britisch-schweizerischen European Business Channel mit Sitz in Zürich tätig, für den er zeitweise auch als Korrespondent aus Paris und London berichtete.

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Pilotin, Quelle: Shutterstock
Reinhard Schlieker 

„Gendern ist sexistisch“

Durch Deutschland geht ein Riss: Bayern und Hessen wollen das Gendern verbieten, in Niedersachsen ist vorgeschrieben. Fans und Kritiker stehen sich…

Durch Deutschland geht ein Riss: Bayern und Hessen wollen das Gendern verbieten, in Niedersachsen ist vorgeschrieben. Fans und Kritiker stehen sich unversöhnlich gegenüber.

René Benko, Quelle: Picture-Alliance
Reinhard Schlieker 

Benko-Pleite bringt Scholz in Verlegenheit

Als Erster Bürgermeister von Hamburg hat der Kanzler die Vergabe eines Prestigeobjekts an den Konzern von René Benko einst begrüßt. Inzwischen stehen…

Als Erster Bürgermeister von Hamburg hat der Kanzler die Vergabe eines Prestigeobjekts an den Konzern von René Benko einst begrüßt. Inzwischen stehen die Bauarbeiten am Elb-Tower still.

Sultan Ahmed al-Jaber
Reinhard Schlieker 

Dieser Ölprinz lädt zur Klimakonferenz

Ausgerechnet Dubai lädt zur Weltklimakonferenz und ausgerechnet Sultan Ahmed al-Jaber ist der Gastgeber. Der Industrieminister der Vereinigten…

Ausgerechnet Dubai lädt zur Weltklimakonferenz und ausgerechnet Sultan Ahmed al-Jaber ist der Gastgeber. Der Industrieminister der Vereinigten Arabischen Emirate ist auch Chef der staatlichen Ölgesellschaft. Ein Widerspruch?

Bundeskanzler Olaf Scholz, Quelle: Shutterstock
Reinhard Schlieker 

Nullwums statt Doppelwums

Die Regierung zählt ihr Geld neu und verfügt bis dahin eine Haushaltsperre. Das trifft alle. Nicht nur Geld aus dem Klimafonds fließt nicht mehr,…

Die Regierung zählt ihr Geld neu und verfügt bis dahin eine Haushaltsperre. Das trifft alle. Nicht nur Geld aus dem Klimafonds fließt nicht mehr, sondern auch der Wirtschaftsstabilisierungsfonds könnte betroffen sein.

Dem Bekenntnis der Koalition zu entschlossener Abschiebung stehen neben den eigenen Gesetzesplänen eine Vielzahl weiterer schwer miteinander in Einklang zu bringender Hindernisse entgegen, wie den Berliner Politikern jüngst bei Auslandsreisen nach Marokko und Nigeria schnell klargemacht wurde.
Reinhard Schlieker 

Arbeit oder Abschiebung? Wer unberechtigt einreist, soll künftig geduldet werden, wenn er arbeitet

Die Neuregelung des Asylrechts hat in ihrer bisher diskutierten Fassung einige Haken. Der auffälligste: Wer sich erfolgreich um eine Arbeit bemüht,…

Die Neuregelung des Asylrechts hat in ihrer bisher diskutierten Fassung einige Haken. Der auffälligste: Wer sich erfolgreich um eine Arbeit bemüht, kann nicht mehr abgeschoben werden, auch wenn tatsächlich keine anerkannten Gründe vorliegen, ihm Asyl zu gewähren. Das dürfte Deutschland als Asylland…

Marcel Fratzscher, der aktuelle Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung.
Reinhard Schlieker 

Deutschland leidet unter grassierender Subventionitis

Jedes Jahr ermittelt das Kieler Institut für Weltwirtschaft die Summen, die der Bund an zahlreiche Empfänger ausschüttet, sie also subventioniert. Die…

Jedes Jahr ermittelt das Kieler Institut für Weltwirtschaft die Summen, die der Bund an zahlreiche Empfänger ausschüttet, sie also subventioniert. Die Gründe, warum, wer wieviel bekommt, bleiben oft rätselhaft. Nur eines scheint ehernes Gesetz zu sein: Das Geld wird jährlich mehr.Von Reinhard…

Die einst als „Gesundheitslatschen“ verspotteten Fußbekleidungen des Herstellers finden sich heute in indirekter, aber trauter Gemeinschaft mit Hennessy, Louis Vuitton und anderen Marken des Konzerns LVMH.
Reinhard Schlieker 

Birkenstock: Schlappe auf dem Parkett

Die „Birks“ sind da – das urdeutsche Fußbett hat sich die Wall Street zum Laufgang an die Börse ausgesucht und notiert dort in Form der Birkenstock…

Die „Birks“ sind da – das urdeutsche Fußbett hat sich die Wall Street zum Laufgang an die Börse ausgesucht und notiert dort in Form der Birkenstock Holding seit 11. Oktober. Die Emission war holprig, und der erste Kurs regelrecht eine Ohrfeige. Was aber dürfen deutsche Anleger längerfristig von der…

Die NFL gelangweilten Affen gingen um die Welt.
Reinhard Schlieker 

Die gelangweilten Affen will keiner mehr haben

Es war der „heiße Scheiß“ auf den Finanzmärkten: Unverwechselbare, computergenerierte Kunstwerke, sogenannte NFT’s, als Geldanlage. Einzelne dieser…

Es war der „heiße Scheiß“ auf den Finanzmärkten: Unverwechselbare, computergenerierte Kunstwerke, sogenannte NFT’s, als Geldanlage. Einzelne dieser Werke, wie etwa eine Horde gelangweilter Affen, wechselten für Millionen von Dollar den Besitzer. Zwei Jahre später ist ihr Wert oft genau: null.Von…

Benjamin Limbach
Reinhard Schlieker 

Warum dieser Justizminister jetzt kopfsteht

Während die Deutschen gebannt auf die Wahlergebnisse schauten, schrieb der grüne nordrhein-westfälische Justizminister Benjamin Limbach am Sonntag…

Während die Deutschen gebannt auf die Wahlergebnisse schauten, schrieb der grüne nordrhein-westfälische Justizminister Benjamin Limbach am Sonntag einen Brief an die Landtagsfraktionen, in dem er einen spektakulären Rückzieher ankündigte: Er verzichtet auf den Umbau der Staatsanwaltschaft in Köln,…

Reinhard Schlieker 

Für Flüchtlinge ist Deutschland das gelobte Land

Die Deutschen bieten Asylsuchenden trotz aller Schwierigkeiten noch immer ein umfangreiches Paket an Leistungen an, wenn die Menschen erst einmal…

Die Deutschen bieten Asylsuchenden trotz aller Schwierigkeiten noch immer ein umfangreiches Paket an Leistungen an, wenn die Menschen erst einmal angekommen sind. Sogar abgelehnte Asylbewerber erhalten weiter Geld. Materiell zeigen sich auch Frankreich und Österreich für ihre Verhältnisse großzügig.…

Quelle: Picture-Alliance
Reinhard Schlieker 

Selenskyj hat an Anziehungskraft verloren

Die Geberländer der Ukraine stellen immer lauter die Frage nach Fortschritten von Demokratie und Rechtstaatlichkeit im Land. In den USA droht mit…

Die Geberländer der Ukraine stellen immer lauter die Frage nach Fortschritten von Demokratie und Rechtstaatlichkeit im Land. In den USA droht mit einem möglichen Comeback Trumps die Unterstützung für die Ukraine zu versiegen. Und Polen will sich selber rüsten, anstatt alles dem bedrängten Nachbarn…

Quelle Shutterstock
Reinhard Schlieker 

Das neue Ölzeitalter bricht an

Die großen Mineralölkonzerne haben sich in den vergangenen Jahren bemüht, ihr Image von den schmutzigen Öl- und Gasverwertern hin zu klimafreundlichen…

Die großen Mineralölkonzerne haben sich in den vergangenen Jahren bemüht, ihr Image von den schmutzigen Öl- und Gasverwertern hin zu klimafreundlichen Unternehmen zu biegen. Aber die Menschen wollen es anders. Und so haben die meisten sich still und leise von ihren ehrgeizigen Klimaschutzzielen…

Wer verdient an der Energiewende? Quelle: Shutterstock
Reinhard Schlieker 

Lieber Windkraftausbau als Landesverteidigung? Wie die Bundeswehr gegen Windmühlen kämpft

Eine geplante Gesetzesänderung bringt die Windkraftlobby auf die Palme. Denn nach den heute bekannten Plänen könnten die Militärs für ihre…

Eine geplante Gesetzesänderung bringt die Windkraftlobby auf die Palme. Denn nach den heute bekannten Plänen könnten die Militärs für ihre Radar-Stützpunkte weit mehr freien Umkreis durchsetzen als bisher. Damit fiele für Windkraftwerke viel beplanbarer Platz weg, sagen die Verbände. Wollen wir das…

Reinhard Schlieker 

Milliardär Kühne über Hamburger Hafen: „Schlecht gemanagt, schlecht strukturiert und abgehängt von der Konkurrenz“

Ein Jahr nach dem mehr oder weniger verpatzten Einstieg Chinas in den Hamburger Hafen zeigt sich: Die Hansestadt hat mehr Handel in ihrem Hafen bitter…

Ein Jahr nach dem mehr oder weniger verpatzten Einstieg Chinas in den Hamburger Hafen zeigt sich: Die Hansestadt hat mehr Handel in ihrem Hafen bitter nötig. Unter der Führung der ehemaligen Daimler-Managerin Angela Titzrath geht es derzeit bergab. Jetzt greift sie der Hamburger Großunternehmer…

Der Wunschgedanke der AfD ist ein rundum eingezäuntes und bewachtes Europa. Quelle: Shutterstock
Reinhard Schlieker 

Wo Zuwanderung ein Problem ist – und wo die AfD sie nur dazu macht

Rund 300.000 Menschen werden sich in Deutschland 2023 um Asyl bewerben. Zum Ende des ersten Halbjahres waren es bereits 162.000 Flüchtlinge, vor allem…

Rund 300.000 Menschen werden sich in Deutschland 2023 um Asyl bewerben. Zum Ende des ersten Halbjahres waren es bereits 162.000 Flüchtlinge, vor allem aus Syrien, Afghanistan und aus afrikanischen Ländern. Schutzsuchende aus der Ukraine sind hier nicht mitgezählt. Während Landräte und Kommunen unter…

Die Digitalisierung beschleunigt das deutsche Arbeitstempo kaum. Quelle: Shutterstock
Reinhard Schlieker 

Sind die Deutschen wirklich zu faul geworden?

Deutschland steigt ab, Unternehmen klagen, die Digitalisierung klemmt, ohne Subventionen geht nichts mehr. Vor allem die fehlenden Arbeitskräfte…

Deutschland steigt ab, Unternehmen klagen, die Digitalisierung klemmt, ohne Subventionen geht nichts mehr. Vor allem die fehlenden Arbeitskräfte erweisen sich gerade als entscheidender Hemmschuh der Wirtschaft. Gibt es sie nicht, oder wollen sie vielleicht nicht arbeiten? Von Reinhard Schlieker

Die Bürokratie in deutschen Ämtern lässt die Einwanderung nach Deutschland für Fachkräfte unattraktiv werden. (Bild: Shutterstock_Zivica Kerkez)
Reinhard Schlieker 

Studie Zuwanderung: Warum wirklich so wenige Fachkräfte nach Deutschland kommen

Deutschland sucht händeringend Fachleute in zahlreichen Berufsfeldern – auch und gerade im Ausland. Doch fündig wird man offenbar nicht so recht. Oder…

Deutschland sucht händeringend Fachleute in zahlreichen Berufsfeldern – auch und gerade im Ausland. Doch fündig wird man offenbar nicht so recht. Oder falls doch, hapert es an verschiedenen Stellen. Die Bürokratie scheint in ihrem Element. Deutschland sucht händeringend Fachleute in zahlreichen…

Aus den Wanderungsbewegungen lässt sich ablesen: China verliert seine Millionäre. Quelle: Shutterstock
Reinhard Schlieker 

China laufen die Millionäre davon

Die Wohlstandswanderung, also das Kommen und Gehen der internationalen Millionärsschicht, ist ein Frühindikator dafür, wie es einem Land geht. Denn…

Die Wohlstandswanderung, also das Kommen und Gehen der internationalen Millionärsschicht, ist ein Frühindikator dafür, wie es einem Land geht. Denn die Reichen sind dank ihres Vermögens schnell mal weg, wenn es ungemütlich wird. So gesehen hat China ein Problem, Australien geht es sehr gut. Wo steht…

Reinhard Schlieker 

Öl-Unternehmen auf dem Weg an die Weltspitze

Jahrelang haben die US-IT-Giganten die Börse dominiert. Doch vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Russland Sanktionen explodieren die Kurse…

Jahrelang haben die US-IT-Giganten die Börse dominiert. Doch vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der Russland Sanktionen explodieren die Kurse der Erdölförderer. Die Länder der Scheichs gelten mit einmal wieder als Energieparadies und werden von westlichen Politikern hofiert. Und an der Börse…

Die Telekom wird vorerst in Russland bleiben. (Foto: Shutterstock)
Reinhard Schlieker 

Ausgerechnet die Telekom: Der Konzern bleibt vorerst in Russland

Telekom-Chef Timotheus Höttges klemmt zwischen Baum und Borke: Der teilstaatliche Konzern müsste die Russland-Sanktionen besonders konsequent…

Telekom-Chef Timotheus Höttges klemmt zwischen Baum und Borke: Der teilstaatliche Konzern müsste die Russland-Sanktionen besonders konsequent umsetzen. Doch die Telekom hat sich entschieden, in Russland zu bleiben. Auch dafür gibt es gute Gründe. Aber kann Höttges das durchhalten?

Beispiel Super-Jachten: Sie gehören zu den Lieblings-Spielzeugen von Oligarchen, die auf der Blacklist der EU stehen. (Foto: Shutterstock)
Reinhard Schlieker 

Kompetenzwirrwarr spielt Oligarchen in die Hände

Während beispielsweise in Italien und Frankreich rigoros gegen Oligarchen, die auf der Sanktionsliste der EU stehen durchgegriffen wird, tut sich…

Während beispielsweise in Italien und Frankreich rigoros gegen Oligarchen, die auf der Sanktionsliste der EU stehen durchgegriffen wird, tut sich Deutschland schwer. Wieviel Vermögen eingefroren wurde, weiß keiner. Vielleicht ist auch noch gar nichts passiert.

Gesucht: Der homo SAPiens, Quelle: Shutterstock
Reinhard Schlieker 

Gesucht: Der homo SAPiens

SAP sprengt seine Ketten, so hört es sich an, dieser Tage an der Börse. Vielleicht hat der Walldorfer Konzern auch wegen seiner geplanten…

SAP sprengt seine Ketten, so hört es sich an, dieser Tage an der Börse. Vielleicht hat der Walldorfer Konzern auch wegen seiner geplanten „Behördencloud“ mit Arvato (Bertelsmann) und dem Unterbau von Microsoft nicht genauso schlimm verloren wie am vergangenen Donnerstag zum Beispiel andere…

Reinhard Schlieker 

Bayer zwischen Baum und Borke

Wenn es dem Chemie- und Pharmakonzern aus Leverkusen, bekannt durch die gleichnamige Fußballmannschaft und Aspirin zur Selbstmedikation (nein, nicht…

Wenn es dem Chemie- und Pharmakonzern aus Leverkusen, bekannt durch die gleichnamige Fußballmannschaft und Aspirin zur Selbstmedikation (nein, nicht des Konzerns, sondern des Patienten), eines Tages gelingen sollte, das Joch brutaler Prozesse in den USA und internationaler Verwicklungen…

Elon Musk, Tesla-Chef, steht zum Tag der offenen Tür auf eine Bühne der Tesla Gigafactory. In Grünheide, östlich von Berlin, sollen ab Ende 2021 die ersten Fahrzeuge vom Band rollen. Das US-Unternehmen will hier jährlich rund 500.000 Exemplare vom Model Y bauen, Foto: Auf der Erdoberfläche passte noch etwas zwischen die USA und China, und da, wie gesagt, ein furchtloser Mann, fand Musk auf dem Globus das Land Brandenburg und einen Ort mit dem heimeligen Namen Grünheide. Dort hatte man auf einen Zuschlag für ein beabsichtigtes BMW-Werk gehofft, aber Tesla mit seiner Gigafactory 4 hat natürlich auch etwas. Vor genau zwei Jahren begann es in Grünheide, parallel dazu entsteht in Texas die Gigafactory 5 und legt mächtig Tempo vor.Tesla arbeitet also mit wirklichem Hochdruck daran, zu expandieren – es geht auch darum, die Modellvielfalt zu erhöhen und mit den Stückzahlen an die Nachfrage heranzukommen. In Texas beispielsweise sollen die beiden geplanten Nutzfahrzeuge hergestellt werden – vorerst will man hier aber auch das Model Y bauen. Anteilseigner des Unternehmens sind einiges gewohnt, manche Ankündigung verlief im Sande (noch nicht dem märkischen, damals), die Stückzahlen hielten nicht mit der Vollmundigkeit des Gründers Schritt, aber dass die Aktionäre hier entweder Fans sind oder einfach nur Spielernaturen, das ist auch nicht mehr ganz wahr.Das Unternehmen versucht, seinen exorbitanten Aktienkurs von derzeit etwas über 1.000 Dollar mit stetigen Höchsteinsätzen zu rechtfertigen. Schließlich gibt es inzwischen ein ganzes Tesla-Universum, mit sehr eigener Batteriekonzeption und -fertigung, etwa in Nevada, und diversen Solarenergie-Aktivitäten – und nicht zuletzt die Software ist, wie man bei VW offenbar neidlos zugibt, einige Jahre vor der Konkurrenz. Dennoch – die Aktie ist verglichen mit denen der Volumenhersteller wie Toyota oder Volkswagen, die auf dem elektrischen Auge auch nicht mehr blind sind, höchst anspruchsvoll bewertet.Was in diesen Tagen zu denken gibt, ist allerdings die relative Stabilität des naturgemäß schon volatilen Papiers im Angesicht des gerade stattfindenden Favoritenwechsels an den Märkten weg von riskanteren Technologiewerten, sofern sie nicht gerade langjährig etablierte Großkonzerne sind. Aber selbst die leiden maßvoll mit. Die Befürchtungen über weniger Investitionen und Erträge nach den angekündigten Zinsschritten der amerikanischen Notenbank führen daher erst einmal zu überschießendem Negativsentiment: Wenn selbst ein Unternehmen wie Apple, das mit seinen Barbeständen nicht weiß wohin, Kursverluste aufweist, lässt das an derzeit eher irrationale Pauschalurteile denken. Höhere Zinsen, die Startups stark belasten würden, führten bei Apple nur zu noch mehr Reichtum.Aber das ist eine andere Geschichte, und dies alles ist weit weg von Grünheide, wo weniger die Notenbanken als vielmehr die deutsche Bürokratie noch Schaden anrichten könnte. Die Zeitpläne wurden ohnehin Makulatur, da Tesla mehrfach Planänderungen nachreichte. Allerdings geht der Konzern mit hoher Entschlusskraft ans Werk und nicht einmal geschützte Reptilien konnten im Brandenburgischen den Aufbau bisher nachhaltig hemmen. Ob es eine gute Idee war, noch weit nach dem ursprünglichen Genehmigungsantrag eine innovative Batteriezellfertigung zu integrieren, sei dahingestellt. Zur Beschleunigung im Aktendschungel der Behörden trug das jedenfalls nicht bei. Tesla machte und macht Druck – und ist im Umgang mit der deutschen Bürokratie und den erwartbaren Bürgerinitiativen gar nicht mal so ungeschickt.Die Investoren wiederum rechnen fest mit dem Produktionsstart in wenigen Wochen, denn die angekündigten 500.000 Autos pro Jahr, später auch mehr, stehen in den Analystenpapieren schon abfahrbereit auf dem virtuellen Hof. Dass es nun auf den letzten Metern auch noch einen Behördenfehler bei der Feststellung der Wasserversorgung für Tesla in Grünheide gab, ist da nur eine Verwicklung unter vielen, und wozu gibt es schließlich Verwaltungsgerichte. Man wird sehen. Die Eile der Auto-Elektriker in Verbindung mit eigenwilligem Amtshandeln führt kurz vor dem Start nun noch zu einer Kuriosität wahrhaft germanischen Ausmaßes.Tesla hat die Genehmigung erhalten, 2000 Exemplare des Model Y zu fertigen, ehe die Serienproduktion startet – um Abläufe zu testen und Fehlerquellen in seiner Gigafactory zu finden (es soll da einige geben, in der Tat). Allerdings, so die Brandenburger Behörden, darf keines dieser Autos in den Verkauf kommen, nicht einmal fabrikneue Teile davon, und die fachgerechte Verschrottung muss nachgewiesen werden. Sonst landen die womöglich im benachbarten Ausland, aber so geht es ja wohl nicht. 125 Millionen Euro kostet dieses Kapitel des Tesla-Brandenburg-Abenteuers, hat die Berliner „B.Z.“ flink errechnet. Wie dem auch sei - so jedenfalls bekommt das Wort „Abwrackprämie“ eine ganz eigene, brandenburgisch-innovative Bedeutung.Lesen Sie auch: MDax sticht Dax fast immer aus
Reinhard Schlieker 

Tesla zwischen Kursdruck und Behördendschungel

Die Kühnheit des Elon Musk wird landauf, landab wohl mit einigem Recht gelobt. Der Tesla-Gründer gebietet über ein Reich, in dem die Sonne nicht…

Die Kühnheit des Elon Musk wird landauf, landab wohl mit einigem Recht gelobt. Der Tesla-Gründer gebietet über ein Reich, in dem die Sonne nicht untergeht – ganz sicher jedenfalls, wenn man seine Raketenaktivitäten unter dem Logo Space X im näheren oder bald ferneren Weltall mit einbezieht. Von…