Frauen aus Stahl
Das Jahr 2013 war ein gutes Kinojahr, ganz allgemein betrachtet. Und es war sogar ein ausgesprochen gutes Jahr für Heldinnen.

Mein Wort des Jahres ist „Heldin“. Endlich, endlich ist auch im Mainstream-Kino, dem Kino der großen Blockbuster, die Erkenntnis angekommen: Das Publikum – sowohl männlich als auch weiblich – will auf der Leinwand Frauencharaktere sehen, die nicht den ewigen Sidekick des männlichen Helden geben oder als Hauptdarstellerin permament auf der Suche nach der großen Liebe (vorzugsweise männlich, charmant und gutaussend) sind. Vielschichtige Frauencharaktere, die Identifikationspotenzial bieten. Dabei galt bisher doch immer die goldene Regel: Männliche Helden yeah, weibliche Helden nicht so sehr. Will doch keiner – vor allem keine Männer – sehen! Von wegen. Der beste Beweis dafür, dass 2013 der Jahr Leinwand-Heldinnen war, ist der zweite Teil der „Tribute von Panem“-Trilogie: „Catching Fire“ (dankenswerterweise nicht ähnlich dämlich übersetzt wie der deutsche Buchtitel „Gefährliche Liebe“) knackte in den USA am Eröffnungswochende den November-Umsatzrekord von „New Moon – Bis(s) zur Mittagsstunde, legte den sechstbesten Kinostart aller Zeiten hin und rangiert schon jetzt auf der Liste der erfolgreichsten Filme 2013. Macht satte 573 Millionen US-Dollar Umsatz weltweit. Wie war das? Heldinnen will niemand sehen?