Mit Mubarak im Schwefelbecken
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Unser Kolumnist findet es schade, dass Mubarak nicht nach Baden-Baden ins Exil gekommen ist. Als Rentnerparadies für ehemalige Diktatoren könnte mancher deutsche Kurort neu belebt werden.

HÖREN SIE – Sharm el-Sheikh ist sicher ein hübscher Ort und man kann es Herrn Mubarak nicht verübeln, seine späten Tage mit Blick auf den Golf von Aqaba verbringen zu wollen. Das Seebad ist inzwischen so exklusiv und teuer, dass da vermutlich kein aufgebrachter Pöbel zu erwarten ist – der kann sich schlicht die Anreise nicht leisten. Dennoch finde ich es schade, dass die Alternative, Baden-Baden als Exil für den abgesetzten ägyptischen Präsidenten zu wählen, nicht wohlmeinender diskutiert wurde. Waren Sie schon einmal in Baden-Baden? Also ich würde das schön finden, nach einem erfüllten Leben als Despot nachmittags in die klassizistische Trinkhalle zu schlendern, mit Alexandra Kamp im Schwefelbecken zu sitzen und abends einen Abstecher ins Casino zu machen. Vergessen Sie also Sharm el-Sheikh.