It’s the teacher, stupid!
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Lehrer zu sein, gehört zu den wichtigsten Aufgaben in unserer Gesellschaft. Doch Deutschland sucht systematisch sicherheitsbedürftige, chancenaverse Lehrkräfte aus.

Meine Schulzeit war der absolute Horror. Echt schlimm: 14 Jahre Terror und Frust. Ich war einer dieser Schüler, die vorgekaute „Wahrheiten“ nicht einfach akzeptieren wollten, nur weil sie von vermeintlichen Autoritäten kamen. Ich hatte schon damals den Hang, alles zu hinterfragen, und gab mich mit keiner Antwort leicht zufrieden. Meine Lehrer dankten mir das auf ihre Weise. Schlechte Noten, Strafarbeiten, blaue Briefe, Nachsitzen, persönliche Gemeinheiten. Ein Lateinlehrer etwa, der seine Probleme mit mir hatte, setzte mich vor die Tür. Im Anschluss fragte er den Unterrichtsstoff ab. Und wen fragte er? Mich! Da ich draußen davon nichts mitbekam, setzte es wegen „Leistungsverweigerung“ eine 6. Ein anderes Mal, im Kunstunterricht, hatte ich ein Bild abgegeben, das mit einer 3- bewertet wurde. Ich warf die Zeichnung in den Müll. Eine Schülerin nahm sie später heraus und gab sie, das ist nicht erfunden, als die ihre ab. Ergebnis? Eine glatte 2!