Hauptsache, SIE verschwindet
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Die Portugiesen fiebern der Bundestagswahl entgegen. Eigentlich sollten sie mitwählen dürfen – werden sie von Angela Merkel doch längst gegen ihren Willen mitregiert.

Die meisten Portugiesen erinnern sich immer noch gut an die nur sechs Stunden dauernde Stippvisite Angela Merkels in Portugal im November 2012, und besonders daran, dass die deutsche Kanzlerin vom portugiesischen Premierminister Pedro Passos Coelho an der Forte de S. Julião da Barra empfangen wurde – einer historischen, aus dem 16. Jahrhundert stammende Meeresfestung, die früher Portugals nationales Schutzschild war. Zwei Bilder verfolgen das jüngste portugiesische Kollektivgedächtnis seitdem: Zum einen Angela Merkel und Passos Coelho, die gemeinsam an der Festung stehen und auf den gigantischen Atlantik blicken, wobei Merkel als Schiffskapitän fungiert, der Befehle an einen Untergebenen gibt; zum anderen jenes, auf dem Merkel auf einer Pressekonferenz neben Passos Coelho hinter einem Schild steht, auf dem es heißt „Governo der Portugal“.