Wortwörtlich
Artikel vom
Wie können wir miteinander debattieren, wenn wir unterschiedliche Definitionen für Begriffe haben? Eine Spurensuche.

„Denn eben wo Begriffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein“ lässt Goethe seinen Mephisto zu Fausts Schüler sagen. Und er fährt fort: „Mit Worten lässt sich trefflich streiten, mit Worten ein System bereiten...“ Solche Streits mit Worten, bei denen Begriffe fehlen, erleben wir auch heute noch tagtäglich, an Kneipentischen und in sozialen Medien hauen wir uns Worte um die Ohren ohne uns auch nur im geringsten darum zu scheren, ob denn da auch ein Begriff sei. Schon in diesem Moment müssen wir zum ersten Mal innehalten und uns fragen, was denn so ein Satz wie der soeben hingeschriebene überhaupt besagt. Was ist überhaupt gemeint, wenn wir von einem „Begriff“ reden. Ist ein Begriff denn mehr als ein Wort? Oder sind Begriffe spezielle Wörter? Auf welche Weise können wir das herausfinden? Die Philosophen haben sich die Köpfe darüber zerbrochen, und die Lexika sind voll von Erklärungen und Definitionen. Wir könnten dort nachschlagen und herauszufinden versuchen, was denn nun ein „Begriff“ ist und was ihn vom „Wort“ unterscheidet.