Schicksalsfrage
Die Begriffe mögen aus der Mode gekommen sein, aber ein Nachdenken über Schicksal und Bestimmung täte unserem Kontinent gut.

Es gibt Wörter, die kommen im Laufe der Zeit aus der Mode. Die Wörter „Schicksal“ und „Bestimmung“ gehören dazu. Sie klingen heute eher wie eine ferne Drohung aus der Vergangenheit, wie aus einem Märchen, das uns früher Angst gemacht hat, und bei dessen Wiederlesen eine Furcht uns noch sachte anweht. Sie haben einen pathetischen Klang, und das macht sie in einer unpathetischen Zeit suspekt. Andererseits benutzen wir diese Wörter, wenn auch mit einem beiläufigen Unterton, im alltäglichen Gespräch. Wir sprechen von „schicksalhaften Begegnungen“ und „Schicksalsschlägen“, aber auch davon, dass man zu diesem oder jenem „nicht bestimmt“ ist.