Morgen geht die Bombe hoch
Die Linke glaubt, mit dem Mullah-Regime in Teheran kooperieren zu können. Sie irrt. Zu oft hat Präsident Ahmadinedschad betont, Israel von der Landkarte tilgen zu wollen, zu oft hat er die Atomenergiebehörde an der Nase herumgeführt. Sogar Russland und China trauen der iranischen Regierung nicht mehr über den Weg.

Wer seine Meinung kundtut und postwendend dafür Lob erhält, der kann sich leicht dem (Irr-)Glauben hingeben: Seht her, ich habe recht. Genauso könnte es Paul Schäfer gehen. Denn der verteidigungs- und abrüstungspolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag hat für seinen Beitrag "Kooperation statt Drohgebärden" gleich vom ersten Kommentator warmen Zuspruch erhalten: "Endlich mal", schreibt M. H., "ein Artikel, der völlig neutral berichtet und nicht mit der Dämonisierung des Landes beginnt. Hut ab – weiter so!!" Wahrlich, ein aufrechter Aufklärer, der Genosse. Einer, der weiß, was sich hinter dem Atomprogramm des Iran wirklich verbirgt: nichts nämlich. Jedenfalls nichts Böses. Das kommt von den anderen – dem Westen, den USA und Europa. Weil die Sanktionen verhängen. Weil die sich einer vernünftigen Kooperation mit Teheran verweigern und stattdessen auf Konfrontation setzen. Weil die "Theaterdonner" und "anschwellendes Alarmsirenengeheul" bevorzugen, was die zarten und friedfertigen Töne der Mullahs im Machtgetöse ungehört verhallen lässt.