Neuer Wein in neuen Schläuchen
Angesicht der rasanten technischen Entwicklung steht auch das Bildungssystem vor großen Herausforderungen. Eine gute Gelegenheit zu überdenken, wie und welches Wissen wir eigentlich vermitteln wollen. Moderne Technologien bergen hierbei ein Füllhorn an Möglichkeiten.

In seinem Beitrag “Alma Mater ist die Beste” stellt "Sebastian Litta(Link)":http://www.theeuropean.de/sebastian-litta/5188-notwendigkeit-von-campusuniversitaeten fest, dass Hochschulen in den USA jenseits der Wissensvermittlung eine umfassende Sozialisationsfunktion zukommt, die gegenwärtig von deutschen Hochschulen bestenfalls indirekt wahrgenommen wird. Es ist daher an der Zeit, der Veränderung unseres Wissensbegriffs und den technischen Möglichkeiten digitaler Technologie Rechnung zu tragen! Unsere Hochschulen sind im Normalfall keine klassischen Campusuniversitäten, die ihre Studierenden in eng geknüpfte soziale Strukturen einbinden. Auch formale, studiengangsunabhängige Bildungsziele sind dem deutschen Universitätssystem unbekannt. Die Definition einer fachübergreifenden universitären Allgemeinbildung entlang der "Prinzipien des Curriculum Reform Manifesto(Link)":http://curriculumreform.org/ könnte hier Abhilfe schaffen. Wie von Litta erwähnt, kommt Hochschulen neben der Lehr- und Sozialisierungsfunktion auch eine Zertifizierungsfunktion zu. Entsprechend der Theorien, die "2001 mit dem Ökonomie-Nobelpreis(Link)":http://nobelprize.org/nobel_prizes/economics/laureates/2001/ geehrt wurden, tragen standardisierte Qualifikationen so entscheidend zur Überwindung von Informationsasymmetrien am Arbeitsmarkt bei. Diese Zertifizierung erfolgt dabei auf Grundlage einer vierten essenziellen Funktion der Universität: der Prüfungsfunktion. Alle vier Funktionen stehen angesichts der rapiden Digitalisierung unserer Gesellschaft vor umfassenden Veränderungen.