Die entscheidende Wahl
Artikel vom
2016 standen die Zeichen der Zeit auf echten Wandel. Und der wird kommen,

Donald Trump, der neue US-Präsident, tritt mit gewaltigen Versprechen an. Sein Land ist jedoch ein gutes Stück gefangen zwischen globalen wirtschaftlichen Notwendigkeiten, politischen Gräben im Innern und dem eigenen Anspruch, die Welt anzuführen. Ein Rückblick: Barack Obama hatte sein Amt mit gewaltigem Optimismus angetreten. Viele seiner Vorstellungen tauschte er so erschreckend schnell gegen Pragmatismus ein, dass selbst seine treusten Unterstützer staunten. Zu brutal waren die Realität des politischen Geschäfts und die wirtschaftliche Lage der Vereinigten Staaten. Die gesamte Tragik seiner Situation offenbarte sich im August 2011. Gerade hatte der Wahlkampf der Republikaner begonnen, und während die Regierung weiter mit den Folgen der Finanzkrise haderte, ergab sich für die Opposition eine Steilvorlage zur Profilierung. Um ausstehende Zahlungen bedienen zu können, benötigten die USA dringend neues Geld. Im folgenden Streit wetterten die Republikaner gegen das Wirtschaften auf Pump, während die Demokraten an die Verantwortung des Staates in Krisenzeiten appellierten. Erst kurz vor dem drohenden Staatsbankrott rissen sich die Parteien am Riemen und fanden einen Kompromiss fürs Land. Die Ratingagentur Standard & Poor’s stufte die Kreditwürdigkeit der USA dennoch herab. Begründung: Die politische Klasse Amerikas sei „nicht handlungsfähig“. Dieses Urteil war symptomatisch.