Neologismen, die die Welt nicht braucht
Mein Unwort des Jahres: Unwort! Denn Unwörter sind entweder fürchterlich banal und kurzlebig oder, noch schlimmer, etablieren ein diskriminierendes Wort in der Sprache. Sie machen aus Modeerscheinungen Begriffe, die in den kollektiven Sprachgebrauch übergehen und damit zur dauerhaften Diskriminierung beitragen.

Sollten Sie noch einen besitzen, dann schauen Sie doch mal eben schnell im „Duden“ unter dem Buchstaben „H“ nach. H wie Herdprämie. Oder H wie Humankapital. Dort zeigt sich ziemlich schnell, dass die Vorgaben der Gesellschaft der deutschen Sprache für die Unwortwahl nicht funktionieren: Das „Sprachbewusstsein und die Sprachsensibilität in der Bevölkerung“ solle durch das Unwort geschärft, der Blick auf „sachlich unangemessene oder inhumane Formulierungen“ gelenkt und zur „sprachkritischen Reflexion“ aufgefordert werden.