Egalitarismus ade
Die Exzellenzinitiative hat das Ende des Egalitarismus an deutschen Unis eingeleitet. Doch die Fixierung auf das Label Elite zementiert bestehende Ungleichheiten des Bildungssystems. Zukunftsfähig ist es in der aktuellen Form nicht - das vorhandene Potenzial geht großteils verloren.

Seit der Exzellenzinitiative befindet sich das deutsche Hochschulsystem "im Umbruch":http://www.theeuropean.de/nadia-sergan/1625-der-wert-von-bildung. Dies betrifft nicht nur die Konzentration von Spitzenforschung auf wenige universitäre Leuchttürme. Neuste Daten zeigen, dass die Exzellenzinitiative auch Einfluss auf die Präferenzen von Studienbewerbern hat. So weisen Zahlen der Studienstiftung und Erkenntnisse aus dem jüngsten Studierendensurvey darauf hin, dass insbesondere die leistungsstärksten Abiturienten - Stipendiaten und solche mit einem Abiturschnitt von 1,2 oder besser - von dem Elitelabel angezogen werden. Ihr Anteil an den Exzellenzuniversitäten ist seit 2005 kontinuierlich gestiegen. Dagegen verzeichnen die Hochschulen, die nicht von der Initiative profitiert haben, aber auch solche, die nur mit Clustern und Graduiertenschulen erfolgreich waren, einen Rückgang beziehungsweise eine Stagnation in diesem Studierendensegment. Für das bisher so "egalitäre deutsche Hochschulsystem":http://www.theeuropean.de/michael-hartmann/2728-die-durchlaessigkeit-des-bildungssystems bedeutet dies eine kleine Revolution. Ein "Wettlauf um die besten Studierenden":http://www.theeuropean.de/stefan-gaertner/3718-klassenkampf-ist-auch-bildungssache kündigt sich an.