Satansbraten mit Salami-Röte
Uli Hoeneß ist dominanter Bestimmer, Besserwisser und Wurstproduzent – trotzdem hört Deutschland ihm zu.

Franz Josef Strauß, Edmund Stoiber, Karl-Theodor zu Guttenberg, Uli Hoeneß. Ach, wie klingt das sinnig. Vier stolze Männer, wichtige Männer, Männer der CSU. Doch einer von ihnen, der Letztgenannte, beharrt darauf, Fußball-Funktionär zu bleiben. Dabei würde Uli Hoeneß einen guten Politiker abgeben, mindestens. Der „Audi Star Talk“ ist eine Sendung, die einmal im Monat auf dem Sportsender Sport1 gezeigt wird. Das Besondere: Hier soll sich nicht alles um Fußball drehen, die Gäste mögen bitte über Privates, Gesellschaftliches und Politisches sprechen. Uli Hoeneß war bei der ersten Sendung im Juli 2009 zu Gast und bei der bislang letzten vor ein paar Tagen. Die Aufzeichnungen dazwischen hätte man sich sparen können, so einschläfernd waren sie im Vergleich zu den Hoeneß-Auftritten. Wenn der Präsident des FC Bayern München spricht, hört Deutschland zu. Und hier wären wir wieder beim (Wunsch-)Bild des geborenen Politikers. Von seiner Reichweite träumen Lindner, Nahles, Künast und wie sie alle heißen. Doch Hoeneß erdrückt diese famose Idee, seit es sie gibt: „Ich habe nie Ambitionen gehabt. Ich weiß, was ich kann. Ich weiß, was ich nicht kann“, sagte der 60-Jährige zuletzt. Weiß er wirklich, was er kann? Vier Gründe, warum die Bayern-Legende ein perfekter Politiker wäre.