Teilen
> Totales Staatsversagen beim Diesel
Nicht nur der Diesel muss weg – sondern auch Sie als Fahrer
Artikel vom
In immer mehr deutschen Großstädten werden die Dieselfahrverbote 2019 Realität werden. Stuttgart, Hamburg und Frankfurt sind schon sicher dabei und auch die anderen großen Städte ziehen nach. Warum? Weil wir ein totales Staatsversagen erleben. Einen Albtraum, bei dem unsere sogenannten Eliten in der Industrie und der Bundesregierung eng umschlungen den gleichen Traum träumen, so Jörg Heynkes.

Was fabrizieren wir da eigentlich schon wieder für einen Unsinn?
In immer mehr deutschen Großstädten werden die Dieselfahrverbote 2019 Realität werden. Stuttgart, Hamburg und Frankfurt sind schon sicher dabei und auch die anderen großen Städte ziehen nach. Warum? Weil wir ein totales Staatsversagen erleben. Einen Albtraum, bei dem unsere sogenannten Eliten in der Industrie und der Bundesregierung eng umschlungen den gleichen Traum träumen. Statt der elenden Flickenschusterei sollten sich die Verantwortlichen endlich um die notwendigen Vorraussetzungen zur Entwicklung der Mobilität der Zukunft engagieren. Und diese Zukunft der Mobilität sieht völlig anders aus. Sie heißt „Schwarmmobilität“.Stehzeuge? Nein, danke!
Schwarmmobilität, was ist das? Ich werde es Ihnen an den Zahlen meiner Heimatstadt erläutern. In Wuppertal leben aktuell ca. 360.000 Menschen. Auf den Straßen der Stadt bewegen sich ca. 200.000 Fahrzeuge, davon ca. 180.000 PKWs. Diese Mobile stehen im Durchschnitt 23,5 Stunden am Tag herum. Genau genommen stehen sie im Weg. Wir nennen sie zwar Fahrzeuge, aber es sind in Wirklichkeit: Stehzeuge! Nur 0,5 Stunden am Tag benutzen wir diese Fahrzeuge, aber 24 Stunden am Tag müssen wir sie bezahlen. Schon mal was von Effizienz gehört? Das ist auf jeden Fall das Gegenteil von dem, was wir hier seit Jahrzehnten machen. Aber gut, wir haben uns daran gewöhnt. So ein Stehzeug kostet je nach Modell, Alter und jeweiliger Nutzung des Eigentümers in der Regel zwischen 250 und 1.200 Euro im Monat. Wenn Sie wirklich ehrlich rechnen und neben den unmittelbaren Spritkosten auch die Wartung, Versicherung, Steuer, Reparaturen und vor allem die Anschaffungskosten mit einberechnen. Angesichts dieser Kosten ist es eigentlich der helle Wahnsinn, das Auto so lange Zeit nicht zu benutzen! Also: Weg mit dem eigenen Auto, denn das braucht in der Zukunft kein Mensch mehr.Eine ganz neue Form von Mobilität
Vielleicht fragen Sie jetzt, wie Sie dann überhaupt beispielsweise nach der Arbeit nach Hause kommen sollen. Ganz einfach: Sie verlassen Ihren Arbeitsplatz, nehmen Ihr Smartphone, drücken auf die Mobilitäts-App und sprechen einen Satz in Ihr Smartphone: „Hallo, ich will nach Hause.“ Mehr müssen Sie nicht tun. Denn das System weiß, wo Sie wohnen. Es fragt nochmal kurz, ob andere Personen mitfahren möchten, und wenn Sie verneinen, steht ca. 60 Sekunden später ein einsitziges Fahrzeug vor der Tür Ihres Arbeitsplatzes und holt Sie ab. Könnte übrigens auch sein, dass es schon auf Sie wartet, weil der Algorithmus längst weiß, wann Sie von A nach B wollen. Sie steigen ein und werden nach Hause gefahren. Unterwegs können Sie noch einige Mails schreiben oder Onlineeinkäufe tätigen. Auf längeren Strecken buchen Sie einfach das Schlaf-, Massage-, Spiele- oder Businessmobil. Je nachdem, wie Sie die Zeit in Räumen auf Rädern gerne verbringen möchten. Und dann steht das Mobil am Ziel, vor Ihrer Haustür, und Sie steigen aus, die Tür geht zu, das Ding fährt weg! Oh! Wer nimmt jetzt die Coladose da raus, die Sie fahrlässigerweise vergessen haben, mitzunehmen? Das ist nicht Ihr Problem! Wer putzt die Scheiben und wechselt die Reifen? Auch das ist nicht Ihr Problem! Es werden Leute machen, die als Servicemitarbeiter beim Schwarmbetreiber in den Depots beschäftigt sind. Sie haben damit nichts mehr zu schaffen. Ist das nicht großartig? Denn: Wechseln Sie gerne Reifen? Ich kenne nur wenige, die jetzt Ja! sagen würden. Oder putzen Sie gerne die Scheiben Ihres Fahrzeugs? Auch bestimmt nur ganz wenige! Und wer sucht schon gerne einen Parkplatz oder bezahlt gerne Knöllchen oder Parktickets? Ich kenne niemanden!Endlich sauber, komfortabel und preiswert
Mit all diesen typischen Autofahrertätigkeiten ist bald Schluss! An dem Tag, an dem autonomes Fahren mit Level 5, also vollautomatisiert, auf der Straße funktioniert und diese Mobile besser fahren als jeder Mensch, an diesem Tag beginnt das Zeitalter der Schwarmmobilität und das verändert Ihr Leben und mein Leben und das von allen anderen. Und „von allen“ meint wirklich: ALLE! Denn diese neue Form der Mobilität umfasst alle Bürger. Egal, ob sie alt oder jung sind, ob gesund oder krank, ob blind oder sehend, ob mit oder ohne Führerschein. Jeder wird diese Systeme nutzen können, sie sind Inklusion pur. Mit der Schwarmmobilität wird Mobilität sauberer, leiser, intelligenter, komfortabler, sicherer und auch viel preiswerter. Deshalb sollten wir jetzt diesen ganzen Blödsinn ums Dieselthema beenden. Die jüngeren Diesel der Euro-5- und Euro-6-Norm gehören zwingend nachgerüstet – auf Kosten der Täter selbstverständlich – und die Politik soll sich endlich auf die gesetzliche Anpassung konzentrieren: Weg vom Verbrenner- hin zum Elektromotor. Weg vom Menschen am Steuer hin zur Maschine. Weg vom eigenständigen Fahren hin zum Schwarmbetreiber. Die Schwarmmobilität hilft uns, ca. 80 % der Primärenergie in der Mobilität einzusparen, ca. 90 % weniger Unfälle, Tote und Verletzte ertragen zu müssen und unsere Städte komplett neu zu erfinden. Ohne Lärm, Gestank, Stickoxide und mit unglaublich viel Raum für soziale und kreative Entwicklung. Denn in Deutschland wird der Platz von ca. 150 Millionen PKW-Stellplätzen frei. Das nenne ich Freiheit! In seinem neuen Buch Zukunft 4.1: Warum wir die Welt nur digital retten – oder gar nicht entwirft Jörg Heynkes seinen Masterplan für eine funktionierende und nachhaltige Zukunft: Schwarmmobilität statt Individualverkehr, Sonne statt Kohle, Roboter statt lästiger Repetition – "Heynkes zeigt anschaulich, humorvoll und mit einer guten Portion Optimismus, wie wir eine „schöne neue Welt“ für alle gestalten können": amzn.to/2wtOaF.Kommentare (0)
Keine Kommentare gefunden! Neuen Kommentar schreiben