Rot-rot-grün verliert Mehrheit
Genau einen Monat vor der Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober droht die rot-rot-grüne Regierungskoalition ihre Parlamentsmehrheit zu verlieren. Dies ergibt sich aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Campo-Data im Auftrag des "European"

- Danach kann zwar die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow auf ein ähnlich starkes Ergebnis (27 Prozent) hoffen wie beider Landtagswahl 2017 (damals erreichte die Linke 28,2 Prozent). Der SPD allerdings drohen weitere Verluste. Sie liegt in der Umfrage derzeit bei nur noch 8 Prozent (2014: 12,4 Prozent). Die Grünen verbessern sich zwar im Vergleich zur letzten Landtagswahl, allerdings bleiben sie derzeit im einstelligen Bereich.
Starke Umfragewerte erzielt hingegen die AfD. Sie kommt im Moment auf 24 Prozent Zustimmung. Damit würde die AfD ihr Wahlergebnis von 2015 (10,2 Prozent) mehr als verdoppeln. Zugleich zeichnet sic zwischen AfD und CDU ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Denn auch die CDU kommt derzeit auf 24 Prozent.
Damit dürfte eine stabile Regierungsbildung in Thüringen schwierig werden. Denn Linke und AfD kommen zusammen auf mehr als 50 Prozent der Wählerstimmen. Weil Linke und AfD so stark sind, gibt es auch keine Mehrheit für eine etwaige Kenia-Koalition, wie sie sich in Sachsen und Brandenburg derzeit formieren. Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring hat sowohl eine Koalition mit der Linken als auch der AfD ausgeschlossen. Doch auch Kenia plus FDP hat in Thüringen keine Mehrheit. Eine Minderheitsregierung - entweder unter Führung Ramelows oder Mohrings - ist damit aus jetziger Perspektive die wahrscheinlichste Lösung.