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> Themenleere Politik und Integration

Seehofer im Porzellanladen

Nach dem Abgang von Guttenberg ist die CSU auf der Suche nach neuen Themen, um die Wählergunst nicht zu verlieren. Seehofer will nun wieder über Integration reden und zerbricht dabei politisches Porzellan. Ist es denn so schwierig, neue Themen zu finden, um sich zu profilieren?

The European

"Karl-Theodor zu Guttenberg(Link)":http://www.theeuropean.de/debatte/5814-plagiatsvorwuerfe-gegen-guttenberg ist weg und damit sinken wieder die Prozentpunkte der CSU, nun gilt es so schnell wie möglich neue Themen zu finden, um bloß keine Wähler zu verlieren. In diesem Zusammenhang eignet sich das Thema Integration sehr gut, womit man gefüllte "Zelte und Stammtische(Link)":http://www.theeuropean.de/yascha-mounk/5949-islamdebatte zum Toben bringen kann. Natürlich auch damit Stimmung verbreiten kann, die Frage ist nur, was für eine. Nach der Rede von Seehofer haben bereits verschiedene Migrantenverbände eine Zunahme von Drohbriefen verzeichnet, d.h. das Gefühl der Bedrohung ist gestiegen und das in einem Bundesland, welches sich für seine Sicherheit rühmt.

Schluss mit dem Rundumschlag
Die Absicht der Verfassungsänderung ist, unsere Mitmenschen mit Migrationshintergrund bei der Integration aktiv zu unterstützen durch Fördern, aber auch durch Fordern. Im Rahmen dessen möchte man, dass sich diese Mitbürgerinnen und Mitbürger zur deutschen Leitkultur bekennen und die Sprache erlernen. Aber in keinem Wort wird erwähnt, was denn eigentlich diese „deutsche Leitkultur“ wirklich ist? Auch stellt sich die Frage, ab wann man überhaupt integriert ist: Wenn man seine Herkunft abgelegt hat? Oder wenn man brav seine Steuern zahlt, seiner Arbeit nachgeht und die Gesetze befolgt? Denn genau diese brave Bevölkerungsschicht, die inzwischen über 50 Jahre alt ist und ihre Familie und ihr Umfeld hier in Deutschland hat und sich bis heute nichts zuschulden kommen ließ, trifft es am härtesten. Gut, sie hätten die deutsche Sprache lernen können, doch wurde dies bei ihrer Einreise nach Deutschland oder während den ersten Jahrzehnten von ihnen je verlangt? Nein! Also bestand für sie auch nie die Notwendigkeit, dies zu tun, doch jetzt sollen und müssen sie es auf einmal können – wenn möglich gestern schon. Eine aktive Unterstützung ist sicherlich richtig und wichtig, jedoch sollte man endlich aufhören, einen Rundumschlag auszuführen in der Hoffnung, ein paar "Prozentpunkte in der Wählergunst(Link)":http://www.theeuropean.de/mark-t-fliegauf/5963-islam-debatte für eine kurze Zeit zu erreichen. In der Pädagogik hat sich gezeigt, dass die Erziehung, Schulung und Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten am erfolgreichsten ist, wenn man Anreize schafft und nicht mit Bestrafungen droht. Aus diesem Grund sollte man sich damit auseinandersetzen, wie wir die jungen Migranten für unsere Gesellschaft gewinnen können, insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland und der Zuspitzung des Fachkräftemangels.
Schluss mit den leeren Phrasen
Dafür benötigen wir keine leeren Phrasen oder unzählige zielfreie Treffen, sondern tatkräftige und nachhaltige Ideen und Projekte. Diese sollten nicht hinter verschlossenen Türen in einer kleinen Gruppe von Personen durchgeführt werden, die sich die Thematik über Erzählungen und Literatur angeeignet haben, sondern mit der Öffentlichkeit mit den Menschen und Personen, die in der Mitte des Geschehens stehen. Interessant an den obigen Ausführungen ist, dass dies keine Neuigkeiten sind und eigentlich allgemein bekannt. "Umso verwunderlicher sind die Ausführungen von Herrn Horst Seehofer an dem diesjährigen Aschermittwoch(Link)":http://www.youtube.com/watch?v=S9TBUTeMQn8&feature=related. Denn mit diesen Reden tragen wir nur dazu bei, die Arbeit und die Erfolge in der Integration wieder zunichtezumachen, aus diesem Grund wäre meine Frage an Herrn Horst Seehofer: Wieso?
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