Hans-Peter Friedrichs Zaubertrick
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Wenn der Innenminister das Supergrundrecht Sicherheit erfindet, begeht er einen Taschenspielertrick. Und der kann gefährliche Konsequenzen haben.

Als unser meist gut gelaunter Innenminister Friedrich in der vergangenen Woche von einem Supergrundrecht auf Sicherheit fantasierte, war ich irritiert. Das kam mir alles irgendwie bekannt vor. Das war nicht Friedrichs Idee, das war was Altes. Längst abgehakt. Aber mir fiel einfach nicht ein, wo ich das schon mal gehört oder gelesen hatte. Sie kennen das bestimmt auch. Man kommt nicht auf Anhieb drauf, aber das Gehirn grübelt einfach mal so still vor sich hin. Ohne dass man bewusst nachdenkt. Und dann plötzlich die Erinnerung. Professor Isensee, Examensrepetitorium an der Universität Bonn. Ich sah ihn wieder vor mir. Den kleinen, quirligen Professor vorne am Pult des Hörsaals. Er wütete gegen alles und jeden, wusste alles besser und das meiste anders. "Stockkonservativ, aber äußerst eloquent, brillant argumentierend und richtig unterhaltsam, ein Freidenker(Link)":http://www.youtube.com/watch?v=b62KIVhYr2Y. Wer mit ihm diskutieren wollte, musste mutig sein. Ich war’s damals nicht.