Sie trifft die Richtigen
Eine EU-weite Finanztransaktionssteuer kann durchaus positive Effekte haben und mehr sein als Symbolpolitik.

Das Gerangel um die Einführung einer Finanzmarkttransaktionsteuer im Euro-Raum geht in die nächste Runde. Nachdem die EU-Kommission die Einführung einer Transaktionssteuer auf Finanzgeschäfte vorgeschlagen hat, wird nicht nur in der Politik diese Thematik kontrovers über Landesgrenzen hinweg diskutiert. Auch in den Wirtschaftswissenschaften ist eine intensive Debatte zur Sinnhaftigkeit einer solchen Steuer entbrannt. Und es stellt sich die Frage: Trifft sie eigentlich die Richtigen? Für die öffentliche Meinung gerade in Deutschland ist die Zielsetzung klar: Die Banken sollen getroffen werden, denn sie haben die Finanzkrise maßgeblich mitverursacht. Deshalb sieht der Vorschlag der Kommission auch vor, Privatleute von der Steuer zu befreien. Aber wenn man sich die Handelstätigkeit auf den Finanzmärkten betrachtet, stellt man fest, dass Banken und auch andere Finanzinstitutionen wie Fonds und Versicherungsunternehmen häufig Wertpapiere im Auftrag von Privatpersonen handeln und damit die Steuer auf die Provision draufschlagen können.