Gelb ist keine Mischfarbe
Die FDP will sich ein sozialeres Image geben. Statt dem Parteiprogramm rote Farbtupfer zu verpassen, sollten sich die Liberalen auf ihre Kernkompetenz besinnen: marktwirtschaftliche Ordnungspolitik.

Der glanzlose Start der Koalition, der Absturz in den Umfragen – das alles hat in der FDP Stimmen laut werden lassen, die die Partei neu ausrichten wollen. “Sozialer” soll man werden, dann klappt’s auch wieder mit den Wählern. Nachdem die CDU mittlerweile zu einer authentischen sozialdemokratischen Partei (mit Grünstich) geworden ist und nachdem sich alle anderen Parteien irgendwie links der Mitte tummeln, soll das die “Marktnische” der FDP sein? Dabei klafft im bürgerlichen Spektrum eine riesige Lücke, die die FDP vor der Bundestagswahl zu entdecken begann. Dort herrscht nun Frust darüber, dass die versprochenen Reformen nicht kamen. So wurden Nichtwähler geschaffen. Natürlich sind Steuersenkungen als alleinige Aussage nicht hinreichend. Das Programm der Partei war aber immer komplexer, als die Presse und die politischen Gegner es darstellten. Und außerdem wurde das Thema bei Wählern als das wahrgenommen, was es war – ein Ausweis wirtschaftlicher Kompetenz.