Sie nennen es Krieg
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Vom Lifestyle zum Kriminalfall, vom Diskurs zum Dogma, vom Protest zum Krieg: Wie in wenigen Tagen eine Debatte um Urheberechte im Netz endgültig ruiniert wurde.

Zugegeben, die Optik ist verheerend. Man muss wahrlich kein Verschwörungstheoretiker sein, um zum Schluss zu kommen: Wenn die US-Justiz just in jener Woche, in der an vielen prominenten Orten im Netz "gegen die geplanten US-Gesetze SOPA und PIPA protestiert wird":http://www.zib21.com/20198/micrei/sopa-und-acta-warum-europa-schlaft/, die vorgeblich die Verbreitung von Raubkopien durch Internetsperren verhindern sollen und nebenbei die Freiheit des Netzes massiv beeinträchtigen, den populären Dienst Megaupload schließt und dessen deutsch-finnischen Gründer Kim Dotcom (ehemals Kim Schmitz) und andere in Neuseeland festnehmen lässt, darf man das schon als gestreckten Mittelfinger interpretieren.