Wer mit dem Wulff tanzt
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Auch als Bundespräsident darf man sich von Freunden Geld leihen. Dass diese Freunde Geld haben, liegt in der Natur der Sache.

Das Leidige an „Affären“ wie der gegenwärtigen um den Privatkredit, den Bundespräsident Wulff aus Unternehmerhand empfangen hat, ist viel weniger die Angelegenheit als solche als die veröffentlichte Meinung, dass sich derlei für Repräsentanten unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung nicht schicke, für deren obersten schon gleich gar nicht. "„Das tut man nicht, Herr Präsident“(Link)":http://www.sueddeutsche.de/politik/kreditaffaere-um-bundespraesident-wulff-das-tut-man-nicht-herr-praesident-1.1234198, überschrieb Heribert Prantl seinen Kommentar in der „Süddeutschen“, ohne dass es so ironisch gemeint war, wie es jedenfalls klingt. „Streng juristisch ist Wulff da nichts vorzuwerfen. Aber das Amtsethos verlangt mehr als formale Ehrlichkeit. Es verlangt Lauterkeit, Redlichkeit, Achtbarkeit … Die Öffentlichkeit ist aus gutem Grund und böser Erfahrung empfindlich, wenn ein Unternehmer einem Spitzenpolitiker sein Flugzeug, ein Urlaubsdomizil oder einen Kredit zur Verfügung stellt. Warum? Es ist dies der Stoff, aus dem Skandale sind.“