Es schwelt
Droht eine neue Finanzkrise? Sorgenvoll schauen Analysten auf Brasilien, China, Indien und eine Handvoll weiterer Schwellenländer.

Kaum glaubte man, das Schlimmste der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/2008 wäre überwunden und die Weltwirtschaft auf einen stabilen Wachstumspfad zurückgekehrt, schon tut sich ein neues Problemfeld auf: Ein größer werdender Kreis an Schwellenländern hat in den vergangenen Monaten mit Kapitalabfluss, Wertverfall der eigenen Währung und realer Wachstumsschwäche zu kämpfen, welches diese Länder in massive wirtschaftliche Schwierigkeiten bringt und politische Instabilitäten fördert. Galten Mitte des vergangenen Jahres noch die „fragile five“ (Brasilien, Indien, Indonesien, Türkei und Südafrika) neben dem Dauerproblem Argentinien als besonders gefährdet, so sind inzwischen auch Chile, Polen, Ukraine, Ungarn, Venezuela und insbesondere China in den Mittelpunkt des Interesses von Finanzmarktakteuren, Regulierern und Zentralbankern gerückt. Nicht zuletzt deshalb stand auch das gerade Anfang der Woche zu Ende gegangene G20-Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs ganz im Zeichen der Turbulenzen auf den Finanzmärkten.