Rechts ist da, wo der Daumen links ist
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Erst nein, dann jain, nun ja: Wo steht Deutschland, wenn es um die Unterstützung der Koalition in Libyen geht? Während Außenminister Westerwelle beispiellose Verwirrung erzeugt, eilt Kanzlerin Merkel zum Aufräumen der politischen Scherbenhaufen. Dabei wäre es endlich an der Zeit, dass Deutschland darüber debattiert, wie es sich seine eigene Rolle in einer europäischen Sicherheitspolitik vorstellt.

Wenn die tagesaktuellen Fragen geklärt sind, täte die deutsche Politik gut daran, den Fall Libyen noch einmal ganz genau aufzuarbeiten und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Besonders hervorgetan hat sich in der Libyen-Frage Außenminister Westerwelle, der in einem "atemberaubenden Zickzack-Kurs(Link)":http://www.theeuropean.de/christian-boehme/6077-gaddafi-und-die-weltgemeinschaft wohl nicht nur die deutsche Öffentlichkeit, sondern auch die eigenen Fachpolitiker und Bündnispartner verwirrte und verärgerte. In der Nebenrolle: Bundeskanzlerin Merkel, die Westerwelle zu lange das Feld überließ und letztendlich immer nur versuchte, Scherben aufzukehren. Zur Wahrheit gehört aber auch: Eine konsistente und nachvollziehbare Linie im Umgang mit Libyen konnte in der deutschen Politik niemand definieren. Wie auch, wenn es keine deutsche sicherheitspolitische (Strategie-)Debatte gibt.