Das Gespenst des PR-Nationalismus
Mit Pomp und Getöse hat sich Frankreichs Noch-Präsident Sarkozy in den Élysée-Palast gehievt, ganz wie einst Berlusconi. Doch der taugt als Vorbild nicht mehr viel: Jetzt setzt der Franzose auf geschickten PR-Nationalismus.

Die erste Inkarnation von Nicolas Sarkozy ähnelte einem Silvio Berlusconi mit guten Manieren. Seine öffentlichen Auftritte waren PR-wirksam inszeniert: Während seines Ägypten-Urlaubs im Dezember 2008 trug er eine Sonnenbrille, die man sonst nur "von Guttenbergs Afghanistan-Reise kannte":http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,734517,00.htm. Als Sarkozy in der Nacht des 6. Mai 2007 seinen Wahlsieg feiern wollte, suchte er sich ausgerechnet das Nobel-Restaurant „Fouquet“ aus und lud sich "reihenweise Prominente(Link)":http://fr.wikipedia.org/wiki/Soir%C3%A9e_du_Fouquet%27s_du_6_mai_2007 ein – vom Schauspieler Jean Reno bis zum ehemaligen Radrennfahrer Richard Virenque.