In die Sackgasse manövriert
Artikel vom
Ex-CIA-Direktor Hayden erklärt einen Militärschlag für unaufhaltsam. Denn die vierte Runde der UN-Sanktionen gegen den Iran lässt wenig andere Möglichkeiten für ein End Game. Der Westen hat sich unnötig seiner Optionen beraubt.

Smart Power, so der Politologe Joseph Nye, ist die Fähigkeit, zu erkennen, wann ein Staat auf harte Macht und wann er auf “weiche” Strategien setzen muss. Barack Obamas Smart-Power-Potenzial lässt demnach zu wünschen übrig. Denn die vierte Runde der UN-Sanktionen gegen den Iran war ein voreiliger und äußerst gefährlicher Schritt, lässt er dem Westen doch kaum noch Möglichkeiten für die Zukunft offen. Mit ihrem Push für neue Sanktionen haben die westlichen Staaten – allen voran Großbritannien und die USA – ihre Optionen dramatisch eingeengt, ohne dafür die Aussichten auf eine erfolgreiche Lösung des Konflikts über das iranische Atomprogramm auch nur in irgendeiner Form zu erhöhen. Ganz im Gegenteil: Es ist beinahe schon erschreckend, inwiefern die Vermittlungsbemühungen und Verhandlungen des Iran mit der Türkei und Brasilien einfach übergangen beziehungsweise nicht berücksichtigt wurden. Noch erschreckender ist das Unvermögen der USA, zu erkennen, welche wertvolle Brückenfunktion den beiden aufstrebenden Mächten zukommt. Respektiert von beiden Seiten, könnten sie über scheinbar unüberbrückbare Differenzen hinweg vermitteln.