Und jetzt alle zusammen
Zwei Jahrzehnte nach dem Untergang der UdSSR ist auf Teilen des damaligen Territoriums ein neuer Verbund entstanden. Die Länder Osteuropas sind willig, haben sie die Chance auf eine EU-Mitgliedschaft doch aufgegeben - jetzt muss Moskau nur aufpassen, die Beitrittskandidaten nicht zu marginalisieren.

Exakt 20 Jahre nach dem Zerfall der Sowjetunion ist auf 80 Prozent des ehemaligen UdSSR-Territoriums eine neue Eurasische Union entstanden. Diesem Staatenbund, der in Zukunft einmal Ähnlichkeit mit der früheren Europäischen Union der fünfziger Jahre haben soll, werden, neben Russland, Kasachstan und Belarus vermutlich auch Kirgisistan, Tadschikistan und vielleicht die Ukraine beitreten. 2012 soll zum Wendejahr der Reintegration auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion werden. Statt der inhaltslosen Gemeinschaft Unabhängiger Staaten ist seit dem 1. Januar die Eurasische Union als gemeinsame Wirtschafts- und Zollunion entstanden, in der gleiche Wettbewerbsregeln gelten. Die Eurasische Union hat sich – ähnlich wie die Europäische Kommission – eine supranationale Struktur gegeben, welche die Vereinheitlichung der Rechts- und Wirtschaftssysteme der integrationswilligen Ex-Sowjetrepubliken herbeiführen soll.