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> Putin und Trump
22 Dinge, die diese beiden Potentaten verbinden
US-Präsident Donald Trump und Kreml-Chef Wladimir Putin sind sich viel ähnlicher, als auf den ersten Blick zu erkennen ist.

Hier sind die 22 größten Gemeinsamkeiten zwischen dem Immobilien-Milliardär und dem gelernten KGB-Offizier – privat wie politisch, vom Hang zum Fluchen bis zur Tendenz zum Postfaktischen:
1. Alternative Fakten
Beide nehmen es mit den Fakten nicht so genau und haben einen Hang zum "Postfaktischen" bzw. "alternativen Fakten". Putin bestritt lange und energisch, dass russische Militärs auf der Krim waren – um sie später im Kreml für ihren Einsatz dort auszuzeichnen. Kurz vor dem Anschluss der Halbinsel an Russland sagte er noch, er erwäge solche Pläne nicht einmal. "Der russische Präsident lügt, dass sich die Balken biegen", schrieb die "FAZ". "Und er gibt es sogar zu. Denn in Wladimir Putins Welt ist Lügen ein Zeichen der Stärke.“ Über Donald Trump schreibt die "Zeit": "Lügen sind Trumps System." Trotz gegenteiliger Fotobeweise erklärte Trumps Pressesprecher: "Das war die größte Menschenmenge, die jemals einer Amtsvereidigung beigewohnt hat. Punkt." Die Ex-Piratin Marina Weisband über Trump: "Dieses Lügen über Offensichtliches hat System. Die Sowjetunion nutzte es, auch im heutigen Russland gehört es noch zum Repertoire der Desinformation." Bei den Trumps hat der kreative Umgang mit den Fakten Tradition. Schon Donalds Vater Fred verleugnete seine deutsche Abstammung zeitweise und gab statt Kallstadt in der Pfalz Karlstad in Schweden als Herkunftsort seiner Eltern an – was Sohn Donald dann eine Zeit lang genauso hielt.2. Rechts und nationalistisch
Beide sind politisch stramm rechts und nationalistisch. Auch wenn paradoxerweise viele Deutsche Putin für einen Linken halten – weil er auf Sowjet-Attribute setzt und Stalin verehren lässt: "Der Putinismus und die Ultrarechten haben den Wunsch gemeinsam, das Rad der Geschichte zurückzudrehen", schreibt der russische Soziologe Igor Eidman: "Weg von der Globalisierung zurück zur nationalen Isolation, von Toleranz zurück zu Xenophobie, Nationalismus statt Multikulti, Klerikales statt Säkulares, vom Sozialstaat zurück zum wilden Kapitalismus." Putin steht für Homophobie, kaum verdeckten Rassismus und den Glauben an die Überlegenheit und das Auserwähltsein des eigenen Volkes. Trumps Kurs geht in eine ähnliche Richtung, die Ansichten beider in zentralen politischen Fragen wirken austauschbar.3. Streit mit Journalisten
Beide machen keinen Hehl aus ihrer Verachtung gegenüber Journalisten. Wladimir Putin drohte schon einmal einem Vertreter der Zunft nach einer kritischen Frage zu Tschetschenien, ihn in Moskau beschneiden lassen, und zwar so, "dass nichts mehr nachwächst." Auf einer seiner Pressekonferenzen wurden Journalisten stundenlang im Konferenzsaal eingesperrt, und der Kremlchef machte sich dann lustig, dass sie keine Windeln anhätten. Putins Pressekonferenzen sind inszeniert, die Fragen vorher abgesprochen, die wichtigsten Medien im Land unter strikter Kontrolle. So weit ist es in Amerika nicht. Aber russische Journalisten bemerken bereits Ähnlichkeiten zwischen Putin und Trump im Umgang mit der Presse – die der US-Milliardär heftig beschimpft, unter anderem als "schlechte Menschen" und "Lügner" sowie "Abschaum" und "niedrigste Form des Lebens". Trump schnitt nach seinem Wahlsieg große Teile der Presse, Journalisten klagen über Einschränkungen.4. Attacken auf Merkel
Beide lassen kein gutes Haar an der Flüchtlingspolitik der Bundeskanzlerin. "Ich finde, sie (Merkel) hat einen äußerst katastrophalen Fehler gemacht", sagte Trump im "Bild"-Interview vor der Amtseinführung im Januar. Wladimir Putin hält sich mit öffentlicher Kritik an der deutschen Flüchtlingspolitik zwar zurück. Die von ihm bis ins Detail gesteuerten Medien, die auch von vielen der drei bis vier Millionen Russischsprachigen in Deutschland konsumiert werden, teilen umso heftiger aus: Sie zeichnen ein Zerrbild einer von Ausländern völlig überlaufenden Bundesrepublik, in der sich die Menschen kaum noch auf die Straße trauen; wegen der Zuwanderung drohe das Ende Europas, warnt das Kreml-TV.5. Sprache unter der Gürtellinie
Beide sind bekannt für ihre robuste Sprache, fürs Fluchen und Andeutungen auf das männliche Geschlechtsteil. Wladimir Putin sorgte dafür, dass sich die Russen 1999 die Augen rieben, als er ankündigte, er werde – frei übersetzt – Terroristen auch auf dem Scheißhaus abmurksen. Putin liebt – im Gegensatz zu seinem Vorgänger Jelzin – die deftigen russischen Mutterflüche, die sich um sexuelle Themen drehen. Auch Trump glänzt beim Fluchen und bei vulgären Aussprüchen – die Presse kürte ihn gar zum "Spitzenreiter der Schimpfwörter." Putin verpackt seine robuste Ausdrucksweise zuweilen mehr oder weniger dezent. So sagte er etwa im Beisein von Angela Merkel: "Wir haben ein Sprichwort, ein etwas hartes. Wenn die Oma die äußeren Geschlechtsorgane des Opas hätte, wäre sie der Opa, und nicht die Oma." Trump pöbelt direkter. Er sagte im Wahlkampf über Hillary Clinton, dass sie 2008 "schlonged" wurde – eine Ableitung auf ein jiddisches Wort für Penis.6. Das Äußere
Beide sind blond, hadern und kämpfen mit Haarausfall und Falten (wenn auch mit unterschiedlichen Mitteln). Beide achten sehr auf ihr Äußeres, was auf überdurchschnittliche Eitelkeit schließen lässt. Beide lassen sich ihre Anzüge maßschneidern. Beide wollen jünger aussehen, als sie es sind. Der 64-jährige Putin greift Presseberichten zufolge massiv zu "Botox", um sein Gesicht zu glätten; das Straffen wiederum lässt seine Augenpartie laut Spöttern etwas asiatisch wirken; auch von angeblichen Haartransplantationen wird berichtet. Auch Donald Trumps Frisur sorgt regelmäßig für Spekulationen – hartnäckig hält sich das Gerücht, der 70-Jährige und achtfache Großvater habe sich eine Haar-Verlängerung gegönnt; tatsächlich verbirgt er mit langem Haupthaar seine Glatzen-Ansätze. Auch bei dem US-Präsidenten wird über ein angebliches Face-Lift spekuliert.7. Probleme mit Frauen
Beide geben gerne den Macho. Sowohl Trump als auch Putin werden Affären nachgesagt. Trump hat fünf Kinder von drei Frauen. Bei Putin halten sich hartnäckig Gerüchte über außereheliche Kinder (und werden vom Kreml eher befeuert als bekämpft.) Trump ist berüchtigt für sein "Pussy-Gate", seine zufällig aufgenommene Aussage, er könne sich mit Frauen alles erlauben: "Wenn du ein Star bist, lassen sie das machen. 'Pack' sie an der Pussy. Du kannst alles tun.“ Putin wiederum lobte den israelischen Staatschef Mosche Katzav, als gegen diesen Vergewaltigungsvorwürfe laut wurden: "Grüßen Sie Ihren Präsidenten. Was für ein starker Kerl! Zehn Frauen hat er vergewaltigt. Das hätte ich ihm nicht zugetraut. Er hat uns alle überrascht. Wir beneiden ihn alle", sagte der Kremlchef bei einem Treffen mit dem israelischen Premierminister, als er dachte, die Mikrophone seien noch ausgeschaltet. Erst kürzlich kommentierte Putin Berichte über angebliche Videoaufnahmen von Donald Trump mit Sex-Arbeiterinnen in Moskau mit der Aussage, russische Prostituierte seien die besten auf der Welt.8. Zerrütteten Ehen
Beide wirken nicht unbedingt wie Traum-Schwiegersöhne. Putins Ex-Frau Ljudmilla beklagte sich noch vor der Scheidung nach 31 Ehejahren 2013 über die massive Gefühlskälte ihres Gatten – der mit warmen Worten überaus gegeizt habe. Selbst wenn sie sich lange Mühe mit dem Kochen gegeben habe, wäre das Maximum an Lob aus dem Mund des späteren Präsidenten ein wortkarges "normal" gewesen. Auch wenn hartnäckige Berichte über angebliche häusliche Prügel wohl "Fakenews" sind: Die Ehe galt seit vielen Jahren als zerrüttet, bei den wenigen gemeinsamen öffentlichen Auftritten wirkten die Putins einander fremd, ihr Umgang kühl. Donald Trump zieht ohne seine Frau ins Weiße Haus ein. Auch bei der Amtseinführung wirkte das Paar alles andere als harmonisch. Bei der Begrüßung seines Vorgängers Obama sprang Trump aus der Limousine und wartete nicht auf das frühere Model aus Slowenien, das erst hinterherkam, als er bereits mit dem Noch-Präsidenten sprach. Auch diverse andere Szenen am Tag der Amtseinführung sorgten für Spekulationen über Spannungen zwischen Präsident und First Lady.9. Stehauf-Männchen
Beide hatten in ihrem Leben massive Brüche und galten zeitweise als gescheitert – erwiesen sich aber als Stehauf-Männchen. Wladimir Putin verlor seinen Posten als Vize-Bürgermeister von Petersburg und war ohne Job, als sein Boss Anatolij Sobtschak 1996 die Gouverneurs-Wahl verlor – wobei Putin als Leiter des Wahlkampfstabs eine besondere Rolle bei der Niederlage spielte. Der KGB-Mann schaffte es in gut drei Jahren vom Arbeitslosen zum Präsidenten. Trump wiederum musste viermal wegen Milliardenverlusten und Zahlungsunfähigkeit seiner Casino-Unternehmen Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Handelsgesetzes in Anspruch nehmen: 1991, 1992, 2004 und 2009. Er schaffte es somit binnen acht Jahren vom Bankrotteur zum Staatsoberhaupt.10. Die Väter
Beide hatten eine sehr schwierige Beziehung zu ihrem Vater. Während Putins Mutter ihr spätes Kind verhätschelte, war Papa Putin, ein Fabrikarbeiter und überzeugter Parteifunktionär, sehr streng, und züchtigte den jungen Wladimir mit dem Gürtel. Auch Trumps Verhältnis zu seinem strengen Vater war belastet. Mit 13 schmiss dieser den heutigen Präsidenten aus dem Elternhaus und schickte ihn auf eine sehr strenge Schule - eine Kadettenanstalt. Ein Antrieb für Trumps Ehrgeiz sei bis heute, dass er seinem Vater etwas beweisen wolle, glauben Kenner des US-Präsident.11. Ausbildung im Bereich Sicherheit
Beide haben eine Ausbildung im Bereich Sicherheit: Wladimir Putin absolvierte nach seinem Jura-Studium die Kaderschule des Sowjet-Geheimdienstes KGB, bei dem er sich schon als Jugendlicher beworben hatte. Donald Trump besuchte die New York Military Academy (NYMA) in Cornwall-on-Hudson, ein Privatinternat im Bundesstaat New York mit vormilitärischer Ausbildung. Spindkontrollen und Prügelstrafen waren dort Alltag, Morgensport, kaltes Duschen und spartanisches Essen. Auch Putins Kindheit in einer armen Familie in einem Arbeiterviertel war sehr spartanisch und hart.12. Nie im Einsatz
Beide waren trotz der Ausbildung bei Militär bzw. Geheimdienst nie in Krisengebieten im Einsatz. Putin arbeitete als KGB-Offizier im heimischen Leningrad, laut Geheimdienst-Experten auch in der Überwachung Andersdenkender. Statt in den Afghanistan-Krieg führte ihn sein einziger Auslandseinsatz in die ruhige DDR. Vom berüchtigten russischen Militär blieb er als KGB-Mann verschont. Donald Trump blieb der Gang in den Krieg in Vietnam erspart, weil er wegen eines Fersensporns untauglich war, eines knöchernen Auswuchses am Fuß, der zu Schmerzen beim Gehen führt. Dieser Befund weckte Zweifel, weil der heutige Präsident zuvor aktiver Sportler war und neben Golf und Tennis auch Football und Squash spielte.13. Besondere Beziehung zu Deutschland
Beide haben eine besondere Beziehung zu Deutschland, die sie stark prägte. Wladimir Putin diente für den KGB in Dresden, als die Sowjetunion zusammenbrach. Im einzigen DDR-Bezirk, in dem kein Westfernsehen zu empfangen war, erlebte er Glasnost und Perestroika nicht als Befreiung, sondern als Zusammenbruch seiner kleinen heilen DDR-Welt. Putin ist "germanophil" (deutschlandfreundlich) und hatte den Spitznamen "der Deutsche im Kreml". Trump wiederum stammt aus einer deutschen Familie, sein Großvater wanderte aus dem pfälzischen Kallstadt in die USA aus. Er wollte später wieder in der deutschen Heimat leben, wurde aber abgewiesen, weil seine Staatsbürgerschaft verwirkt war. Ebenso wie Putin bekennt sich Trump zu seiner Liebe zu Deutschland. "Ich bin stolz, dieses deutsche Blut zu haben. Keine Frage. Tolle Sache!", sagte Trump einst. Wie die Menschen in Kallstadt sei er "stark und sehr verlässlich", so der US-Präsident. Im Interview mit der "Bild" sagte er im Januar: "Ich mag Ordnung. Ich mag es, wenn die Dinge ordentlich erledigt werden. Dafür sind die Deutschen ziemlich bekannt. Und ich mag Stärke." Diese Aussage könnte genauso gut von Putin stammen.14. Kein Alkohol
Beide sind keine Freunde des Alkohols. Von Wladimir Putin ist überliefert, dass er schon mal bei offiziellen Empfängen das Wodka-Glas statt in seine Kehle in den nächsten Blumentopf schüttete – im trinkfreudigen Russland ein Frevel. Donald Trump ist bekannt für seine Ablehnung von Alkohol und Drogen. Angeblich hat dies mit dem Tod seines Bruders Fred zu tun, eines Piloten, der 1981 im Alter von nur 43 Jahren schwer alkoholkrank starb. Woher Putins eher landesunübliche Distanz zum Hochprozentigen kommt ist nicht bekannt; Kenner des Präsidenten glauben, er fürchte den mit Alkohol verbundenen Kontrollverlust.15. Sport und Selbstdarstellung
Beide lieben den Sport – und die Selbstdarstellung bei demselben. Putin ist Judoka und Skifahrer, schwimmt und reitet, und lässt sich dabei gerne ablichten. Mit seinen regelmäßigen Eishockeyspielen wurde er zum Objekt von Spöttern – weil sich die Gegenspieler meist auffällig zurückhielten und die Ergebnisse trotz eher holprigem Auftritt oft so aussahen, als hätte der Kreml-Chef an Zaubertrank geleckt. Trump wiederum kommt im Golf auf ein sagenhaftes offizielles Handicap von minus 2,8 – das Fachleute für unglaubwürdig halten. Er besitzt ein Imperium aus 17 Golfplätzen in mehreren Ländern. Gerade Golf spielte in Trumps Karriere eine wichtige Rolle und verschaffte ihm Kontakte zu anderen Superreichen. Der US-Präsident kaufte eine Football-Profimannschaf, die "New Jersey Generals", und erfand eine Profi-Radtour namens "Tour de Trump". Putin brachte die Olympischen Winterspiele in den subtropischen Badeort Sotschi; ebenso holte er die Fußball-WM 2018 und die Formel I nach Russland. Auch er nutzt Sport geschickt als Türöffner und Tribüne.16. Zweifel an Wahlsiegen
Die Wahlsiege von beiden sind nicht über jeden Zweifel erhaben. Die Wahlfälschungen in Russland sind aktenkundig, die Details zu schildern würde ganze Aktenordner erfordern. Im Wahlkampf in den USA kam es zu massiven Hackerattacken, die Trumps Widersacherin Hillary Clinton massiv schadeten und hinten denen die US-Geheimdienste die Hand russischer Hacker und des Kremls sehen. Kritiker spötteln, beide hätten ihren Wahlsieg den gleichen Spezialisten zu verdanken – was einer objektiven Betrachtung nicht standhält. Direkte Wahlfälschungen wie in Russland waren in der USA nicht zu beobachten.17. Skandale, Skandale, Skandale
Die Karriere von beiden wurde von massiven Skandalen, Bestechungsvorwürfen und Ermittlungen begleitet. Putin stand im Mittelpunkt mehrere Affären, in denen es um Bestechung, Veruntreuung, Geldwäsche und Mafia-Verbindungen ging. Als Anfang der 1990er Jahre in Sankt Petersburg Lebensmittel knapp wurden, wollte die Stadtregierung Rohstoffe, die sie zu einem Bruchteil der Weltmarktpreise erhielt, gegen Lebensmittel eintauschen. Zuständig dafür war Putin; viele der Firmen, die er beauftragte, wurden von Freunden von ihm kontrolliert – und ein Großteil der Gelder verschwand. Donald Trump geriet unter anderem durch seine Stiftung ins Visier der Ermittler - wegen Bestechungsvorwürfen. Gegen Trumps sogenannte "Universität" gab es Ermittlungen wegen Betrugs. Trump wurde auch vorgeworfen, Staatsanwälte bestochen zu haben. Doch ebenso wie an "Mr. Teflon", wie Putin genannt wird, blieb auch an Trump nichts Wesentliches hängen.18. Showmänner
Beide lieben die große Show und den großen Auftritt. Putins Amtseinführungen haben Berichterstatter mit Zarenkrönungen verglichen. Der "nationale Führer", wie er sich gerne nennen lässt, ist ein Fan des "Kampfs ohne Regeln". Trump liebt Schönheitswettbewerbe und ließ diese auch selbst veranstalten – nicht zuletzt, um den Mädchen hinter der Bühne näher zu kommen, wie er selbst zugab. Putins Auftritte vor der Presse und seine legendäre "Bürgersprechstunde" sind bis ins letzte Detail inszeniert – und der Kremlchef wird wütend, wenn es ungewünschte Abweichungen vom Drehbuch gibt. Putin präsentiert sich gerne vor der Kamera mit nacktem Oberkörper, beim Reiten, als Tiger-Bändiger. Trump lässt sich schon mal mit dem "American Eagle" auf dem Arm in seinem Büro ablichten, lächelt gerne mit vollbusigen Schönheiten in die Kameras oder posiert im Superman-Stil.19. Männer des Volkes?
Beide geben sich gerne als Anwalt des kleinen Mannes, Volkstribun, Vorkämpfer gegen das Establishment – sind aber in Wirklichkeit sehr eng mit diesem verknüpft und stehen für Oligarchie. Trump, der im Wahlkampf lautstark gegen die Wallstreet und die politische Klasse in Washington wetterte, setzt in seinem Kabinett genau auf diese. Von seinen Steuersenkungen werden überproportional die Superreichen profitieren. Die eigenen Geschäfte übergibt er der Familie – und profitiert damit indirekt auch von seiner neuen politischen Rolle. Putin hat die Superreichen der Jelzin-Zeit bis auf drei, die ihn kritisierten, nicht angetastet. Bei der Konzentration des Reichtums in den Händen weniger ist Russland die Nummer eins unter den Flächenländern weltweit. Zahlreiche Freunde Putins wurden unter ihm zu Milliardären; Kreml-Kritiker schätzen, dass der Putin-Clan gut ein Drittel der russischen Wirtschaft beherrscht. Kritiker sprechen von einer Privatisierung Russlands durch Putin und seine Clique.20. Die Milliarden
Beide verfügen über Milliarden-Vermögen. Trump macht daraus keinen Hehl, im Gegenteil, er ist stolz auf seinen Reichtum. Putins Vermögen wird von seinen Kritikern auf über 40 Milliarden Dollar geschätzt. Dabei kommt der Kreml-Chef laut seiner offiziellen Vermögens-Deklaration nur auf ganz bescheidene Besitztümer. Viele der frischgebackenen Milliardäre aus seinem engsten Umfeld gelten aber in den Augen seiner Gegner als seine "Strohmänner" bzw. "zweibeinige Geldbeutel" – wie etwa der Cellist Sergej Roldugin, enger Putin Freund – und laut Panama-Papers unglaublich reich. Dass keiner von Putins Milliardär-Freunden dem Kremlchef eine Bitte ausschlagen könnte, wenn es ums Geld geht, gilt auch unter Anhängern Putins als ausgemacht.21. Bling, Bling
Beide neigen zu Luxus und dazu, diesen zur Schau zu stellen. Der ermordete Putin-Kritiker Boris Nemzow hat den unvorstellbaren Prunk des Präsidenten dokumentiert in seiner Broschüre "Das Leben eines Galeerensklaven" (eine Anspielung auf eine Aussage Putins, er schufte wie ein solcher): Von Luxus-Palästen und Super-Yachten bis hin zu Prunk-Flugzeugen, in denen allein ein Klo 75.000 Dollar wert ist, und Armbanduhren, die mehr kosten, als viele Russen in ihrem ganzen Leben verdienen. Auch "Trump setzt ganz auf barocken Prunk und Protz, wie einst der Sonnenkönig von Paris", so die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" in einer Beschreibung seines Penthouses: "Gold, so weit das Auge reicht (...). Wenn Donald Trump die Öffentlichkeit heute also in seine prunkvollen Gemächer einlädt, kommt er dem Sonnenkönig nahe Die Inszenierung erschlägt den Betrachter und macht ihn mundtot." Allein das Brautkleid seiner Frau kostete 200.000 Dollar und war 23 Kilogramm schwer.22. Demontage der Demokratie
Beide zeigen Verachtung für demokratische Institutionen und agieren autokratisch. Wladimir Putin hat Russland in eine Diktatur zurückverwandelt und ist de facto ein Alleinherrscher. Parlament, Gerichte und Medien sind zu großen Teilen zu einer Imitation verkommen – über die sich der Kremlherr zuweilen auch noch lustig macht. So weit ist es in Amerika noch nicht, und wird es wohl auch aufgrund der starken Gewaltenteilung und Institutionen nicht kommen. Trump behauptet, er könne Amerika allein "reparieren" und die anderen Politiker sollten "die Klappe" halten. Trump demontiert "bewusst sämtliche Institutionen, Autoritäten, Gewährsleute", wie die "Zeit" schreibt. Mit seinen Aussagen und seinem Verhalten legt der neue US-Präsident eine ähnliche Verachtung gegenüber der Gewaltenteilung und demokratischen Grundsätzen sowie Institutionen an den Tag wie sein Widerpart in Moskau. In Anspielung an die "Internationale der Kommunisten" sprechen Spötter in Moskau bereits von einer "Internationalen der Autokraten" zwischen Moskau und Washington. Quelle: "The Huffington Post":http://www.huffingtonpost.de/2017/01/26/gemeinsamkeiten-trump-putin_n_14411568.html?utm_hp_ref=germanyKommentare (0)
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