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> Plastik überschwemmt die Welt

Der Müll in uns

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Das Zeitalter des Plastiks macht uns und unsere Umwelt krank. Mittlerweile finden sich Rückstände des Kunststoffs in unserem Blutplasma und in den Fischen, die sich das Meer mit riesigen Müllstrudeln teilen müssen. Weg mit dem Krankmacher!

The European

Nach der Stein-, Bronze- und Eisenzeit leben wir heute im Zeitalter des Plastik. Vom Schnuller bis zur Plastikdose, vom Quietscheentchen bis hin zur Trockenhaube, in Bauteilen und Dämmstoffen, Lacken und Textilien, Klebstoffen und Verpackungen - Plastik ist überall. Welche Mengen an Plastik weltweit hergestellt werden, lässt sich nur ungefähr schätzen, es sind aber mindestens 200 Millionen Tonnen jährlich. 800 Milliarden Euro setzt die Kunststoffindustrie jährlich um, und wenn man alle Arbeitsplätze zusammen rechnet, die in Europa von der Kunststoffherstellung abhängen, kommt man auf eine Summe von mehr als zwei Millionen Menschen. In Deutschland wurden 2007 über 2,6 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen verbraucht. Mit der Menge an Kunststoffen, die seit Beginn des Plastikzeitalters produziert wurden, könnten wir den gesamten Erdball sechs Mal in Plastikfolie einpacken. In den Meeren findet man heute sechsmal mehr Plastik als Plankton, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) schätzt, dass in jedem Quadratkilometer bis zu 18.000 Plastikteile treiben. Allein eine Windel aber braucht 200 Jahre, bis sie zersetzt ist, und sie gibt dabei einige problematische Substanzen ab.

Plastik im Blut
Doch Plastik ist nicht nur ein Umweltproblem. Selbst in unserem Blut ist Plastik nachweisbar. Der Dokumentarfilmer Werner Boote ließ für seinen Film "Plastik Planet" die Blutproben seines Filmteams analysieren: jeder von ihnen hatte Plastik-Substanzen wie Bisphenol A, Phtalate und Flammschutzmittel in seinem Blutplasma. Das Problem: Wissenschaftler glauben, dass Rückstände von Kunststoffen die Gesundheit des Menschen direkt bedrohen. Einige dieser Substanzen gelten als krebserregend, andere stehen sogar im Verdacht, Veränderungen im Hormonhaushalt, Schädigungen des Erbguts und sogar Unfruchtbarkeit herbei zu führen. Sind wir dabei, uns selbst abzuschaffen?
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