Häppchen vom großen Ganzen
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Angst vor Islamisierung, Kulturverlust und Technik. Mario Vargas Llosa sitzt beim Totenschmaus Europas.

„La civilización del espectáculo“, eine Kulturkritik, ein Kulturpessimismus, des 2010er Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa ist jetzt vom Berliner Thomas Brovot ins Deutsche übersetzt, bei Suhrkamp erschienen. Der Titel dort: „Alles Boulevard: Wer seine Kultur verliert, verliert sich selbst“. Und warum zaudern, fangen wir doch gleich mit der maximalen Kontroverse an. Auf Seite 103 schreibt Llosa: „Dass in Frankreich Mädchen von ihren Familien und Gemeinden mit dem Kopftuch in die öffentlichen Schulen geschickt werden, bedeutet mehr, als es auf den ersten Blick scheint, denn sie sind die Vorhut eines Feldzugs, den die militantesten Gruppierungen des islamischen Fundamentalismus begonnen haben, um einen Brückenkopf nicht nur im Schulsystem zu erobern, sondern in allen Einrichtungen der französischen Zivilgesellschaft.“