Ohne uns
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Wenn alle etablierten Parteien ihr politisches Programm vom linken Rand bis zur rechten Mitte spannen, finden zu viele Menschen keine Heimat. Jene rechts der CDU zu stigmatisieren, führt zu nichts, sie müssen in die Demokratie eingebunden werden.

Recht unangreifbar hat sich die CDU in den vergangenen Jahren von links her gemacht. Lohnuntergrenzen, Verzicht auf Kernenergie, Befürwortung von Frauenquoten, Akzeptieren von Einwanderung usw. machen es schwer, ihr weiterhin die diffamierenden Etiketten „neoliberal“, „konservativ“, gar „rechts“ anzuheften. Weil sich jene Kurskorrekturen auch gut vertreten lassen, ist solche Neuaufstellung in jeder Hinsicht zu loben. Sie hat aber drei Mängel. Erstens geht die „Befestigung der linken Front“ nicht einher mit klarer Positionierung im rechten Spektrum. Zweitens vollzog sich die „Sozialdemokratisierung“ rein taktisch seitens der Parteiführung, doch nicht als eine aus dem Parteiinneren angeregte strategische Neuausrichtung. Drittens gibt es keine überwölbende Programmatik, welche den Geländegewinn links mit fortgesetzter Dominanz rechts verbände.