Wir brauchen eine gesteuerte Einwanderung
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Der demographische Wandel stellt uns vor große Herausforderungen: Immer weniger Beitragszahler stehen immer mehr Rentenbeziehern gegenüber. Bis 2050 wird unsere Gesellschaft von heute 82 auf 60 Millionen Menschen schrumpfen. Wir müssen darauf reagieren, um den Wohlstand zu sichern.

Nach über 800.000 Flüchtlingen im vergangenen Jahr und über zwei Millionen Erwerbslosen stellen sich einige Kritiker die Frage, weshalb die SPD gerade jetzt ein Einwanderungsgesetz vorschlägt. Dazu zwei einfache Punkte. Erstens: Die Flüchtlinge sind gekommen, weil sie vor Krieg und Gewalt geflohen sind. Ihre Aufnahme ist eine humanitäre Pflicht Deutschlands. Und ihr Aufenthalt ist zeitlich begrenzt, denn die meisten Flüchtlinge werden in ihr Heimatland zurückkehren wollen. Zweitens: Auch die Qualifizierung und Hebung des inländischen Potenzials wird langfristig nicht ausreichen, die Herausforderungen mit Blick auf den demographischen Wandel in den Griff zu bekommen. Unser vorrangiges Ziel bleibt es, die hier lebenden Arbeitskräfte besser zu mobilisieren und zu qualifizieren. Das wollen wir durch die weitere Erhöhung der Frauenerwerbstätigkeit, die Qualifizierung junger Menschen ohne Berufsausbildung sowie durch Aus- und Weiterbildung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Erwerbsloser erreichen.