Das Ende der Fahrgemeinschaft
Der europäische Fahrplan hat sich geändert – welcher Zug wohin fährt, kann Bahnvorsteherin Angela Merkel noch nicht sagen. Fest steht, Deutschland muss die Fahrscheine der Südeuropäer subventionieren.

Wir leben in einem Zwischenraum wie in einem Wartesaal, und wissen nicht genau, was kommt. Vielleicht ein „Eurocity“, der über Stock und Stein in Richtung „Vereinigte Staaten von Europa“ rattert. Oder ein „Intercity“, der von Metropole zu Metropole eilend die Vaterländer des Kontinents weiter miteinander verbindet. Vielleicht kommt auch erst mal nur ein „Regionalexpress“, der durch die Provinz zuckelt. Unsicherheit und Erwartung, aber auch Sorgen und Befürchtungen machen sich breit. Niemand kann so richtig und mit Gewissheit Auskunft geben. Dabei wüssten die Reisenden hierzulande gern, wohin es nun gehen soll. Muss man noch rasch Geld abheben, um unterwegs genug dabeizuhaben und versorgt zu sein? Oder ist die bevorstehende Reise doch so unsicher, dass man sein Geld besser auf der Bank lässt und nur mit leichtem Gepäck unterwegs ist? Sollte man vielleicht sogar vor Antritt der Reise Hab und Gut in Deckung bringen oder sich gar nicht erst auf den Weg machen, sondern eine Immobilie erwerben und sich auf der eigenen Scholle festkrallen? Und mit dem Rest des Ersparten einen Schatz anlegen und diesen nach guter alter Sitte unter dem Kopfkissen verstecken oder auf einem Acker vergraben?