Es fährt ein Zug nach Irgendwo
Das Projekt Stuttgart 21 wird zu einer Zwickmühle für die neue grün-rote Landesregierung. Die Entscheidung, einen Volksentscheid durchzuführen, ist mutig - doch das Vorhaben kann nur gelingen, wenn es den Grünen gelingt, die Massen auch außerhalb der Landeshauptstadt zu mobilisieren.

Ob Stuttgarts Bahnhof künftig „oben“ oder „unten“ liegen soll, ist auch nach der Vereinbarung der neuen Koalitionspartner in Baden-Württemberg unklar. "Politisch gesehen war deshalb der ausgerufene Baustopp keine Hilfe für die neue Stuttgarter Regierungskoalition(Link)":http://www.theeuropean.de/patrick-doering/6221-die-gruenen-muessen-farbe-bekennen. Die Bahn entzog sich lediglich dem Gerangel der Parteien und verhinderte so, dass Grüne oder SPD eine etwaige Änderung ihrer bisherigen Position auf die fortschreitenden Baukosten schieben konnten. Die Grünen sprechen sich nach wie vor für Stuttgart „oben“ aus. Ihr Koalitionspartner SPD tritt aber für die Fortsetzung des Baus von Stuttgart „unten“ ein und möchte deshalb eine Volksabstimmung inszenieren. Inszenieren ist der richtige Begriff, denn die von der SPD geforderte Abstimmung per Volksentscheid wird aller Voraussicht nach am sehr hohen landesweiten Quorum scheitern. Aber warum konnte sich die SPD, die eine historische Niederlage bei den Landtagswahlen hinnehmen musste, mit dieser Forderung durchsetzen?