Afrikas Hindukusch
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Die militärische Intervention im Sahel-Staat drängt die Terroristen nicht zurück. Im Gegenteil. Militärisch wird der Dschihadismus nicht besiegt werden.

Seit dem 11. Januar kämpfen französische Soldaten gegen die islamistischen Milizen in Mali. Es gibt gute Gründe für ein Eingreifen in dem westafrikanischen Land: Erstens gilt es zu verhindern, dass in Reichweite des Mittelmeerraumes ein islamisches Emirat entsteht, das als Rückzugsort für Terroristen dient. Zweitens muss die territoriale Integrität Malis wiederhergestellt werden. Drittens gilt es, die französischen Staatsbürger im Süden des Landes zu schützen. Und viertens steht Frankreich als ehemalige Kolonialmacht in der Pflicht, Mali militärisch beizustehen. Präsident Hollande verkündete vollmundig, die Terroristen „zerstören“ zu wollen. Das sind markige Worte eines Präsidenten, der noch im Wahlkampf als „candidat mou“, als Weichei verspottet wurde. Nun kann sich der Oberbefehlshaber der Armee als zupackender Feldherr inszenieren. Innenpolitisch mag dieser Habitus kurzfristig verfangen. Langfristig braucht die Regierung aber eine Exit-Strategie, sonst könnte sich die Operation als böser Fehler erweisen.