Russische Nächte, europäische Tage
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Moskau lädt ein. Jo Groebel über das Meeting internationaler Topjournalisten. Pressefreiheit wird natürlich angesprochen, doch vor allem geht es um Europa. Eine Nachbetrachtung.

Diesmal fast live aus Moskau. Anlass: das Deutsch-Russische Mediengespräch von der Robert-Bosch-Stiftung und dem Deutschen Digital Institut. Klar, wenn einige Topjournalisten beider Länder zusammensitzen, geht es auch um Pressefreiheit. Doch die Westeuropäer sind ohne Hochmut. Auch in ihrer Region ist sie kein Selbstläufer. Siehe Italien. Und definiert man sie über ein Kontinuum von völlig bis gar nicht, sind direkte und indirekte politische Einflussnahmen auf einen TV-Sender Anlass zu auch ein wenig deutscher Sorge. Mehr selbstverständlich im geografischen Riesenreich. Und in den Provinzen noch mehr als in Moskau. Was aber eint, was unterscheidet Medienprofis in Ost und West neben Freiheitsinteressen unter dem gemeinsamen europäischen Dach? Zuallererst genau dieses Europa. Den Deutschen schrecklich zäh als Thema. Nicht sexy. Abstrakt. Politisch zwar bestimmend, doch nur durch die nationale Hintertür.