Das Renteneintrittsalter muss ab 2030 schrittweise steigen
Immer mehr Menschen sind von der Altersarmut bedroht. Wer gleichzeitig Rentenzahlungen und Rentenbeiträge stabilisieren will, kann beides mit einer einfachen Maßnahme erreichen: das Renteneintrittsalter erhöhen, betont Hubertus Pellengahr.

Die Mütterrente ist eine sehr teure Symbolpolitik, die über höhere Beiträge und Steuern von Kindern und Enkeln finanziert wird. Aus Sicht der Familien also: linke Tasche rechte Tasche. Aus Sicht der Generationengerechtigkeit: eine Belastung der jüngeren Jahrgänge um jährlich sieben, bald vielleicht sogar elf Milliarden Euro. Das Bittere dabei ist, dass die älteren Menschen, die tatsächlich mehr Geld oder eine bessere Betreuung bräuchten, von diesen Milliarden kaum profitieren. Die Gießkanne der Rentenkasse taugt dafür nicht. Das Gleiche gilt für das Rentenniveau. Gewerkschaften und Teile der SPD reden darüber, als könne man an ihm die Qualität und Höhe der Rente ablesen. Ein Fehlschluss. Es gibt lediglich an, wie hoch die Rente eines Durchschnittsverdieners im Verhältnis zum Einkommen eines Durchschnittsverdieners ist. Für meine Mutter und alle anderen Rentnerinnen und Rentner hat sich die Rente in den vergangenen Jahren deutlich erhöht – obwohl das Rentenniveau gesunken ist –, weil die Löhne stark gestiegen sind und die Zahl der Rentenbeitragszahler angewachsen ist. Die gute Lage am Arbeitsmarkt und das Wirtschaftswachstum sind relevanter für die Rentenhöhe als das Rentenniveau.