Selbst ist der Schreiber
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Mittelfristig wird es schwer bis unmöglich, die Leser für Online-Texte bezahlen zu lassen. Die Konkurrenz im Netz ist einfach zu groß. Während das viel diskutierte Leistungsschutzrecht Monopolbildung begünstigt, bieten flexible Lizenzmodelle ein Mehr an Selbstbestimmung.

Mir scheint, dass die Hürde, im Internet für Texte zu bezahlen, deutlich höher ist als bei Musik oder Filmen. Darüber hinaus werden Online-Texte kopiert, gedruckt und vervielfältigt – damit geht meist ein Rechteverstoß einher, der vielen Nutzern nicht bewusst ist. Nun gibt es Stimmen, die den Verlagen vorwerfen: „Selbst schuld, ihr hättet euren Content von Anfang an hinter eine Bezahlschranke packen müssen.“ Dieser Meinung bin ich nicht. Man stelle sich vor, Blogs, neue journalistische Angebote und andere Inhalte wären kostenfrei im Netz verfügbar, die journalistischen Angebote von Verlagen dagegen nur gegen Geld zu haben gewesen. Damit hätten sich die Verlage von Anfang an ins Aus manövriert, anstatt die eigene Marke auch im Netz bekannt zu machen und das Marketing auf kreative Weise in der digitalen Welt auszubauen.