Die Sehnsucht nach Einfachheit
Laizismus wird als Lösung für die Pluralisierung der Gesellschaft gepriesen. Dahinter verbirgt sich jedoch nur der kleinbürgerliche Wunsch nach Einfachheit und Uniformität.

Religion ist ein Thema. Überall in der Gesellschaft. Von den Reformen Papst Franziskus' bis hin zum ganz aktuellen islamistischen Terrorismus oder der weihnachtsliedersingenden Sorge um das „christliche Abendland“. Deutschland ist längst ein religiös plurales Land geworden, zu Christen und Juden sind Muslime, Indifferente und Bekenntnis-Atheisten hinzugekommen. Obwohl dieser Prozess weitestgehend unscheinbar vonstattenging, gab es immer wieder Reibungspunkte, seien es Kruzifixe in Klassenzimmern, Moscheebauten oder das Thema Kopftuch. Solche Veränderungen, erst recht Pluralisierungsprozesse, führen zu Ängsten. Und solche Ängste sind es, die zumindest einen Teil der Pegida-Demonstranten auf die Straße treiben. Mit der kulturell-religiösen Pluralisierung kann man unterschiedlich umgehen. In vorauseilendem Gehorsam gegenüber denen, die Angst vor zu viel Islam haben, schlägt etwa Simon Urban vor, gleich alle Religion aus der Gesellschaft zu verbannen. Laizismus heißt das Zauberwort, mit dem er alle Probleme religiöser Pluralisierung lösen möchte.