Von der Volks- zur Wählerpartei
Volksparteien sind Geschichte, auch die CDU ist und wird keine mehr. Trotzdem kann sie Mehrheiten gewinnen, wenn es gelingt, einen unverwechselbaren Markenkern zu präsentieren und sie sich auf das C im Namen besinnt.

Nein, es gibt keine Volkspartei CDU mehr – genauso wenig, wie es noch eine Volkspartei SPD gibt. Die Volkspartei, dies erkennen immer mehr Beobachter der politischen Szenerie in Deutschland, war nichts als ein historisches Übergangsstadium parteipolitischer Großorganisationen, das seinen Höhepunkt in den sechziger und siebziger Jahren hatte und seit den Achtzigern langsam zu verfallen beginnt. Parteien mit einer Massenmitgliedschaft nahe der Millionengrenze und insbesondere mit regelmäßigen Wahlergebnissen von 40 Prozent und mehr gehören der Vergangenheit an. Die CDU, die sich lange Zeit als die Mutter dieses Typus verstand, konnte dem Niedergang einige Jahre länger trotzen als die Sozialdemokratie, "doch auch ihr schwinden Mitglieder und Wähler":http://www.theeuropean.de/gerd-langguth/938-die-hausaufgaben-der-cdu. Jedoch ist es auch für Parteienforscher nur allzu einfach, fortwährend den Niedergang zu beschwören, ohne eine Idee davon zu haben, was danach kommen könnte, daher ein Versuch.