Unspektakulär unsterblich
Gigantisch. Düster. Ganz vorne die Bühne. Neil Young. Als würde einer einfach stur immer weiter sein Ding machen, als wäre er noch immer in Woodstock.

Jetzt habe ich die Kritiken der letzten Tage zu seinen Konzerten in Berlin und Hamburg gelesen. Neil Young und Band wurden mehr oder weniger unisono abgefeiert. Keine Ahnung, wie so ein Bonus zustande kommt. Oder doch, klar: der Mann ist ja Bewohner der Hall of Fame des Rock and Roll. Da macht man sich mit Lob ohne Tadel im Regelfalle nix kaputt. Ich war aber da. In Hamburg, in dieser O2-World-Halle an der Sylvesterallee 10. Auf Einladung eines Freundes. Preislich wären die Karten so teuer gewesen, dass wir wohl auf der Bühne Platz nehmen dürften oder müssten, erfahre ich im Vorfeld am Telefon. Mit dieser Halle hatte ich bisher noch nicht das Vergnügen. Als wir ankommen, überrascht mich die Nähe zum HSV-Stadion. Die beiden Klötze umarmen sich fast. Viel, viel Beton. Dazwischen eine Bushaltstelle der Linie 22 aus Blankenese. Ich stelle mir vor, man käme hier nachts an, wenn kein Fußball läuft, oder kein Konzert stattfindet. Muss ein trauriger Ort sein.