Eine Goldhamster-Steuer?
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In ihrer Finanznot erheben Kommunen Steuern auf alles Erdenkliche. Das führt zu absurden Resultaten. Eine Reise durch Steuer-Deutschland.

Trotz sprudelnder Steuereinnahmen aus der Gewerbesteuer, ihren Anteilen an der Lohn-, Einkommen- und der Umsatzsteuer sowie der den Kommunen zufließenden Grundsteuer kommen die Kämmerer auf immer mehr ausgefallene Steuerideen: Bettensteuern, Sexsteuern, Pferdesteuern. Diese „Bagatellsteuern“ bringen wenig Einnahmen aber viel Ärger. Sie gehören abgeschafft. Als die hessische Gemeinde Bad Soden-Allendorf zu Jahresbeginn 2013 eine Pferdesteuer von 200 Euro pro Pferd und Jahr einführte, spottete der Landesvorsitzende des hessischen Steuerzahlerbundes Joachim Papendieck, bald werde es wohl auch eine Katzensteuer, Papageiensteuer und Goldhamstersteuer geben. Die Kommunen haben für die so genannten kleinen Gemeindsteuern, für zusätzlich zu den großen Steuern zu zahlende örtliche Aufwands- und Verbrauchsteuern, ein Steuerfindungsrecht. Die Not hoher Schulden und leerer Kassen bringt manche Stadt und Gemeinde auf immer neue Besteuerungseinfälle.