„Ich halte von Fernsehen nicht viel“
Spätestens seit sie den Bayerischen Filmpreis für ihre Rolle in Oskar Roehlers "Der Alte Affe Angst" bekam und mit Sicherheit nach ihrer Darstellung der Uschi in Bullys "Der Schuh des Manitu" kennt Deutschland Marie Bäumer. Auch dieses Jahr reizt sie ihre filmischen Möglichkeiten wieder aus. Und für Nachwuchs in der Filmbranche hat sie auch schon gesorgt. Das Gespräch führte Louisa Löwenstein.

*The European: Sie waren gerade mit einem Mehrteiler von Dominik Graf an der Berlinale vertreten. Erzählen Sie uns davon?* Bäumer: "Im Angesicht des Verbrechens" ist ein Sittengemälde einer Familie, die aus Lettland nach Berlin kommt und dort mit der Russenmafia konfrontiert wird. Es war ein unheimlicher Kraftakt und, umso schöner, ein großer Erfolg für Dominik Graf und Rolf Basedow (Autor). Es gibt noch ein paar Gestalten, die die kreative Fahne hissen. Aber viele wollen zwar ganz besondere Qualität und inhaltliche Widersprüchlichkeiten und all das, was Kino letztendlich ausmacht, aber nicht den Rahmen und auch nicht das Geld dafür zur Verfügung stellen. So war diese ganze Geschichte eine ziemlich schwere Geburt und ich gönne es Dominik Graf von Herzen, dass das Ganze jetzt diese Aufmerksamkeit erhält. Das Ganze hätte ein großer Kinofilm werden können, wenn der Markt in Deutschland da wäre.