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> Kartellrechtswidrige Absprachen?
Die Automobilindustrie macht keine guten Schlagzeilen
"Reden wir nicht drumherum: Die Autoindustrie macht derzeit Schlagzeilen - und keine guten. Laut Medienberichten vom vergangenen Wochenende gibt es den Verdacht, dass mehrere Automobilhersteller, darunter auch wir, kartellrechtswidrige Absprachen getroffen haben. Außerhalb und innerhalb unserer Branche fragen sich verständlicherweise viele: "Was ist da dran?", fragt Dieter Zetsche.

Fakt ist: Die Europäische Kommission prüft derzeit die Informationen, die ihr zu diesem Sachverhalt vorliegen. Ich weiß, viele von uns wünschen sich schon jetzt mehr Klarheit. Wir sind aber gut beraten, uns nicht an Spekulationen zu beteiligen.
Das Thema ist juristisch hochkomplex
Auch die öffentliche Diskussion um den Dieselantrieb geht weiter. Das Thema ist technisch wie juristisch hochkomplex. Wir arbeiten den Sachverhalt seit längerer Zeit in einer internen Untersuchung systematisch auf und kooperieren in vollem Umfang mit den Behörden. Was die Zukunft des Diesels betrifft, setzen wir vor allem auf die Innovationskraft unserer Ingenieurinnen und Ingenieure. Unser neuer Dieselmotor OM 654 zeigt exemplarisch, dass technische Verbesserungen mehr erreichen können als Fahrverbote. Darüber hinaus sind wir letzte Woche mit weiteren konkreten Maßnahmen in Vorlage gegangen. Bei den Software-Updates nutzen wir aktuelle Erkenntnisse aus dem Feld sowie aus der Entwicklung der neuen Motorengeneration, um die NOx-Emissionen bei Euro 5 und Euro 6 Fahrzeugen im normalen Fahrbetrieb deutlich zu senken. Natürlich muss man den Diesel an seiner NOx- und auch CO2-Bilanz messen. Aber wer das vorurteilsfrei tut, erkennt: Es lohnt sich für den Diesel zu kämpfen. Deshalb setzen wir uns im Sinne unserer Kundinnen und Kunden dafür ein. Nicht auf Anordnung, sondern aus Überzeugung.Eines der besten Quartale unserer Geschichte
Mit all dem möchten wir auch dazu beitragen, dass der Blick wieder frei wird für das, was unser Unternehmen eigentlich ausmacht - allem voran die hervorragende Arbeit meiner über 290.000 Kolleginnen und Kollegen! Denn hinter uns liegt eines der besten Quartale unserer Unternehmensgeschichte. Details finden Sie hier. Von mir nur die Kurzfassung: In den letzten drei Monaten haben wir 822.500 Pkw, Lkw, Vans und Busse verkauft - ein Plus von nochmals 8 Prozent gegenüber dem starken Vorjahresquartal. Den Konzernumsatz konnten wir um 7 Prozent auf 41,2 Milliarden Euro steigern. Und unser EBIT haben wir um 15 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro verbessert. Deshalb ist mir heute eins besonders wichtig: Danke an das Team für diesen großartigen Einsatz! Auch jenseits unserer aktuellen Quartalszahlen gibt es viele gute Gründe, zuversichtlich nach vorn zu blicken: Der Lkw-Markt hat die Talsohle durchschritten und die Auto-Branche steuert auf das achte Rekordjahr in Folge zu. Wir haben hocheffiziente Motoren im Angebot, die heute schon für kommende Emissionsvorgaben fit sind. Gleichzeitig nimmt unsere Elektro-Offensive in allen Fahrzeugsparten immer mehr Fahrt auf. Vor uns liegen viele Chancen rund um die CASE-Themen. Und wir sind in einer ausgezeichneten Position, sie zu nutzen. Der wichtigste Grund für meine Zuversicht ist aber unser Veränderungswille. Innovation ist seit jeher Teil der Daimler DNA. Dabei geht es nicht nur darum, im nächsten Quartal noch eine Schippe draufzulegen. Es geht darum, dass das Automobil bleibt, was es von Beginn an war: eine Unabhängigkeitserklärung. Unseren Gründungsvätern ging es damals um die Unabhängigkeit von Pferden und Kutschen. Jetzt geht es darum, uns unabhängiger von Öl oder starren Besitzmodellen zu machen. Für diesen Wandel arbeiten wir. Das ist unser Antrieb. Jetzt stehen für viele von Ihnen aber erst einmal Sommerferien an. Ich wünsche Ihnen einen erholsamen Urlaub! Dieser Beitrag erschien zuerst auf der LinkedIn-Seite des Autors.Kommentare (0)
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