Sein Pläsierchen
Nicht jeder Musiker sollte seinen Beruf ausüben, selbst als Hobby ist manchem sogar lieber abzuraten. Doch jede Musikart hat irgendwie ihre Berechtigung und wenn man es so aufrollt, finden sich auch viele Musiker, die es bleiben sollten.

Vorige Woche habe ich ob der Behauptung, Rammstein sei für mich keine Musik, einige Rüffel einstecken müssen. Ich kann nicht umhin, ein wenig darauf einzugehen. Zum einen will ich diesen Moment nutzen, um noch einmal festzustellen, dass ich keine sonderliche Berechtigung besitze, hier jede Woche meinen Senf zu musikalischen Kuriositäten abzugeben. Weder habe ich in kontemporärer Popmusik graduiert, noch jemals den Nobelpreis für außerordentliche Kenntnisse der größten Hits der Achtziger, Neunziger und dem Besten von heute verliehen bekommen und bin zudem meilenweit von meinem persönlichen Ziel, dem „American Award for singing along with every one-hit wonder there ever was“ entfernt. Ich liebe Musik, höre sie sicher fünf Stunden am Tag, und wenn man mich darüber schreiben lässt, sage ich ja, ungeachtet möglicher fehlender Kompetenzen. Dies ist eine Qualität, die ich mit vielen Kollegen aus dem Politik- und Kultursektor teile. Zu Rammstein sei gesagt, ich kann mich einfach nicht mit Hardcore-Rock anfreunden (sicherlich provoziert dieses Label nun Proteststürme, da Rammstein irgendeiner außergewöhnlichen Musikrichtung angehört, von der ich niemals etwas gehört habe). Ich habe Hardrock versucht, wir waren ein paarmal essen, hatten sogar einige Gemeinsamkeiten. Aber am Ende hat es nicht gefunkt, es hat nicht sollen sein und ich bin zu meinem depressiven Indie-Rock zurückgekehrt.