Bis zum Äußersten
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Israels Hysterie um die eigene Existenz ist wenig glaubhaft – sollte dem Land etwas an der Lösung der Konflikte liegen, müsste es zunächst die Palästinenserfrage klären.

Seit dem Fall der Mauer erlebte der Nahe Osten zwei mittelgroße Kriege – den ersten (1991) und den zweiten (2003) Irak-Krieg. Der erste endete mit der Wiederherstellung der Souveränität Kuwaits, der zweite mit dem Zusammenbruch des Irak. Die Vereinigten Staaten dürfen das Ergebnis des ersten Krieges zwar als einen bescheidenen Erfolg, des zweiten als eklatanten Misserfolg bewerten. Dafür kam Israel aus dem ersten Krieg mit nur einem blauen Auge davon, aus dem zweiten aber mit einer herben Klatsche. Zwar ist Saddam Hussein nicht mehr Herrscher über Irak, aber die hegemoniale Position des Iran in der Region konnte sich seit dem zweiten Irak-Krieg verfestigen. In anderen Worten – ausgerechnet der Erzrivale Israels, die Macht hinter der Hisbollah und der Hamas, trat als klarer Gewinner aus der 20-jährigen Krise in der Region hervor.