Das Wir-Gefühl
Artikel vom
Zwar sind wir uns mittlerweile einig, dass alle Menschen an dem Prozess der Integration beteiligt werden müssen, doch die Kosten sind ungleich verteilt. Von den Zugewanderten verlangen wir viel, nicht nur, dass sie Deutsch lernen. Nötig ist nun ein Diskurs miteinander, nicht übereinander.

"Integration" ist die Zauberantwort auf viele Fragen, die im Rahmen von Zuwanderungsdebatten gestellt werden. Der Begriff ist vielseitig verwendbar und wird dementsprechend oft von Befürwortern wie auch Gegnern der Einwanderung in Anspruch genommen. Die weitreichende Akzeptanz, dass Integration keine einseitige Bemühung darstellt, sondern alle angeht, ist jedoch eine der auffälligsten Veränderungen zu früheren Diskussionen. Die Beiträge im Integrationsprozess bleiben dennoch ungleich verteilt. Die Zugewanderten tragen im gegenseitigen Prozess den größeren Teil. Von ihnen wird unter anderem gefordert, dass sie die deutsche Sprache beherrschen sollen, sie einer Beschäftigung nachkommen müssen und sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen sollen. Berechtigte Forderungen, bei denen jedoch die Frage bleibt, welcher Deutsche diesen überhaupt selber nachkommt. Dass integriert werden muss, ist klar. Es bleibt jedoch zu klären, wie dieser Prozess ausgestaltet werden sollte bzw. muss.