Die Bleistift-Revolution
Touchscreens im Wohnzimmerfenster, Augenlicht für Blinde, das Ende der Wasserknappheit: Graphen ist so dünn, dass man es kaum wahrnimmt. Ein Material mit der Fähigkeit, die Welt zu verändern.

Viel hat die Forschung bereits versprochen: von fliegenden Autos bis zur kalten Fusion. Lauter große Ideen, die so nie Realität wurden. Ein neues Material könnte alles ändern – robuster als Diamant, flexibler als Gummi, dichter als Glas, leitfähiger als Kupfer und Silizium. Es heißt Graphen und kann die größte Errungenschaft seit der Erfindung von Plastik werden. Zumindest ist das die Hoffnung von Wissenschaftlern, privaten Investoren und Regierungen, die hohe Summen in dessen Erforschung investieren. Was ist dieses Wundermittel? Graphen ist das kleinste Teilchen, das in fester Form existiert, und kann unvorstellbar dünne Schichten bilden. Es besteht aus Kohlenstoffatomen und gleicht stark vergrößert Maschendraht. Die mit dem Stoff assoziierten Eigenschaften bergen derart große Möglichkeiten, dass die EU-Initiative „Future and Emerging Technologies Flagship“ (FET) in den nächsten zehn Jahren mehr als eine Milliarde Euro an Forschungsgeldern bereitstellt.