Wer hat Angst vor dem E-Book?
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Mehr als ein halbes Jahrtausend ist es her, dass Johannes Gutenberg in Mainz den Buchdruck erfand. Über 500 Jahre also hat uns diese Technik – wenngleich sie immer weiterentwickelt wurde – gut gedient. Mit der Einführung der digitalen E-Books könnte sie nun ins Hintertreffen geraten. Muss sie aber nicht.

Bei den Vorbereitungen auf das Gutenbergjahr 2000 (Gutenbergs 600. Geburtstag) in Mainz, das die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Typen durch den größten und bekanntesten Sohn unserer Stadt neu ins Bewusstsein der Menschheit rücken sollte, kam uns das amerikanische Journalistenpaar Barbara und Brent Bowers mit ihrem Buch "1000 Years, 1000 People" zu Hilfe, in dem sie innerhalb eines Rankings der wichtigsten 1.000 Menschen des vergangenen Jahrtausends Johannes Gutenberg zum "Man of the Millennium" kürten. Die Begründung war, dass ohne Gutenbergs Erfindung Shakespeares Genius vergessen und Luthers 95 Thesen niemals verbreitet worden wären. Diese technische Erfindung habe im Stile einer Revolution das gesamte politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche und gesellschaftliche Leben verändert. Wir in Mainz betonen immer dann, wenn wir im Tresor des Gutenbergmuseums auf die 42-zeilige Gutenbergbibel zeigen, dass Gutenberg auch in ästhetischer Hinsicht Großes geleistet hat, indem er die Schönheit des Schriftbildes der handgeschriebenen Seite auf die gedruckte Seite übertragen hat.